Es fehlt in keinem Haushalt und man findet es in so gut wie jedem Gericht: Salz. Laut WHO gönnen wir uns jedoch mehr von den weißen Rieselkörnchen als gut für uns ist. Ein Aktionsplan soll nun die gesundheitlichen Folgen einer zu salzigen Ernährung eindämmen.
Im Jahr 2013 nahmen Österreicherinnen im Durchschnitt 8 Gramm, Österreicher 9 Gramm Salz täglich zu sich. Nicht nur in Österreich liegt damit der Salzkonsum weit über der empfohlenen Tagesdosis von 5 Gramm. Die Folgen sind zu hoher Blutdruck, der wiederum zu Herz-Kreislauferkrankungen sowie einem höheren Risiko von Schlaganfällen führt. Im „Aktionsplan zur Umsetzung der Europäischen Strategie zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten“ der WHO (Weltgesundheitsorganisation) von 2012-2016, spielt die Reduktion des Salzgehalts in der täglichen Ernährung deshalb eine wichtige Rolle.
Zuviel des Guten
Krank macht dabei nicht das Salz selbst, sondern das darin enthaltene Natrium. Obwohl der menschliche Körper Natrium braucht, um zum Beispiel die Übertragung von Nervenimpulsen und den Wasser-und Mineralhaushalt zu regeln, reicht dafür schon eine kleine Menge des Minerals. Wird der Natriumgehalt im Körper aber zu hoch, hat das negative Auswirkungen auf den Flüssigkeitshaushalt, die Funktion der Nieren und die Stabilität der Knochen.
Verstecktes Salz
Natürlich essen wir das Salz nicht pur mit dem Löffel, oft ist uns nicht einmal bewusst, in welchen Mengen wir es zu uns nehmen. So befindet sich in Fertigprodukten wie Käse oder Wurst meist mehr Salz als notwendig und auch in Produkten, die speziell für Kinder hergestellt werden, ist der Natrium Gehalt zu hoch. Laut Informationen der WHO befinden sich bis zu 75 Prozent des gesamten in Europa verwendeten Salzes in verarbeiteten Produkten.
Regulationen und Maßnahmen
Genau hier will die WHO nun eingreifen und sowohl die Lebensmittelindustrie in die Mangel nehmen, als auch die Verbraucher selbst. Mit einem Plan zur Salzreduzierung soll bis 2025 der Pro-Kopf-Verbrauch im europäischen Raum um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.Um dieses Ziel zu erreichen, muss auch die Lebensmittelindustrie ihren Teil beitragen. Vorbilder dafür können unter anderem die Maßnahmen sein, die in Großbritannien und Finnland schon nachweislich wirken. Schon seit 1993 müssen Lebensmittel mit einem besonders hohen Salzgehalt in Finnland mit einem Warnhinweis versehen werden und Produkte mit niedrigem Salzgehalt bekamen einen „better choice“ Aufkleber verpasst. In Großbritannien wurde das Problem an der Wurzel gepackt und die Lebensmittelindustrie verpflichtet, den Salzgehalt in ihren Produkten nachweislich zu verringern. Zusätzlich dazu gab es in beiden Ländern Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung. Die positiven Effekte der Regulationen sind nachweislich spürbar.
Weniger Salz, ja, aber wie?
Eine der ersten Maßnahmen der WHO die bis 2016 umgesetzt werden muss, ist die verpflichtende Kennzeichnung des Salzgehalts auf der Verpackung von Lebensmitteln. Damit soll den Konsumenten ermöglicht werden, auf zu salzige Produkte bewusst verzichten zu können.
Außerdem sollen Aufklärungskampagnen zu mehr Bewusstsein über die negativen Effekte eines zu hohen Salzkonsums in der Bevölkerung beitragen.
Doch schon jetzt kann jeder selbst tagtäglich auf seinen Salzgenuss achten. Die Menge an Salz die wir brauchen, damit wir unser Essen als „gut gewürzt“ empfinden, ist Gewohnheitssache. Vor allem Kinder gewöhnen sich ganz leicht an eine salzarme Ernährung und eine langsame Salzreduktion in selbstgekochtem Essen entwöhnt die Geschmacksnerven ohne Verzicht auf Genuss. Auch beim Einkauf im Supermarkt hilft ein Blick auf die Zutatenliste oder auch die Kennzeichnung GDA(Guideline Daily Amount) um Auskunft über die Menge des Natriumgehalts zu bekommen. Wird selbst gekocht, empfiehlt es sich auf frische Zutaten und Kräuter als würzige Alternative zu setzen.
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