Einige Kinder erleiden in ihrem noch jungen Leben einen Nabelbruch. Doch dieser ist in den meisten Fällen komplett harmlos. Nur in einigen wenigen Fällen ist eine Operation nötig. Ein Nabelbruch erkennt man an einer Beule am Bauchnabel.
Über die Nabelschnur wird das ungeborene Kind im Mutterleib mit Blut und wichtigen Nährstoffen versorgt. Nach der Geburt fällt die Nabelschnur ab, doch in einigen Fällen kann es einige Tage bis Wochen dauern, bis der Nabel des Kindes wieder verheilt ist.
So kann sich der Nabel bei einigen Kindern auch nach außen stülpen und eine kleine Wölbung bilden: Die wird dann Nabelbruch genannt. Allerdings ist dieser Bruch für das Kind relativ harmlos. Im Gegensatz, wie zum Beispiel, zu einem Leistenbruch, bedeutet ein Nabelbruch nicht, dass etwas kaputtgegangen ist.
Lücke schließt sich von allein
Beim Nabelbruch durchbricht der Bauchinhalt seine natürliche Grenze, die Bauchdecke, an der Stelle des Nabels. Bei Neugeborenen ist dies im Normalfall unkompliziert und Stellt auch keine Gefahr für die Gesundheit dar. Beim Ungeborenen führt der Nabel weiter ins Innere des Körpers, daher das kleine Loch in der Bauchdecke.
Mit der Zeit schließt sich die Lücke, bei Frühchen ist sie noch deutlicher zu erkennen, bei anderen Kindern ist die Entwicklung recht unterschiedlich. Wenn Kinder dann anfangen sich aufzusetzen, wird die Bauchmuskulatur trainiert und die Lücke in der Bauchdecke erschließt sich dann vollständig. In einigen Fällen können Nabelbrüche so groß wie eine Tomate sein, dennoch sind sie harmlos.
Kein Anzeichen für falsches Verhalten
Die Wölbung kann manchmal von einem Tag auf den anderen auftreten, manchmal wächst die Wölbung auch langsam heran. Beeinflussen kann man die Entstehung der Wölbung nicht und sie ist auch kein Zeichen für irgendein Fehlverhalten, dennoch machen sich viele Eltern Sorgen, wenn ihr Kind einen Nabelbruch hat, was allerdings unnötig ist.
Zeigt das Kind bei einem Nabelbruch keinen Druckschmerz, kann die Bauchbeule mit leichtem Druck in den Bauch zurück geschoben werden. Auch der Rand der Lücke kann dann leicht ertastet werden. Größere Lücken sind bei Nabelbrüchen sogar besser, da hier kaum eine Gefahr besteht, etwas einzuklemmen.
Bei Bauchschmerzen Arzt informieren
Laut Experten passiert das relativ selten, dennoch sollten Eltern dies im Hinterkopf behalten. Hat das Kind allerdings nach dem Toben Bauchschmerzen, kann das ein Anzeichen sein, dass etwas nicht stimmt. Bei einem Nabelbruch, kann das Bauchfell als auch der darunterliegende Darm eingeklemmt werden.
Zwickt es nur etwas, muss der Bruch unter Umständen operiert werden, sind die Schmerzen stark und der Bauchsack zeigt eine bläuliche Färbung, ist eine Operation sogar dringend. Unter Umständen kann auch eine Darmschlinge eingeklemmt sein. Hierdurch wird die Durchblutung wichtiger Organe unterbrochen.
Facharzt hinzuziehen
Im schlimmsten Fall können diese Bereiche des Körpers absterben. Eine Operation steht auch an, wenn sich der Nabelbruch hartnäckig hält und im Vorschulalter nicht zu erkennen ist, dass er sich in absehbarer Zeit verschließt. Das kommt bei ungefähr jedem zehnten Kind vor.
In einigen wenigen Fällen tritt der Nabelbruch auch so großflächig auf, dass er sich nicht von alleine verschließt. Bei einer beunruhigen Größe des Bruches sollte ein Facharzt hinzugezogen werden. Bei einer Operation wird ein Schnitt von einem Zentimeter gemacht und die Lücke muskulär vernäht.
Sportverbot für drei Wochen
Das Gewebe wird bei der Operation dann überlappend mit zwei Nähten doppelt vernäht. Es wird aber kein Fremdmaterial eingenäht und die Fäden lösen sich noch einige Zeit ganz von selbst auf. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und die Wunde heilt meistens binnen einer Woche ab.
Das Kind sollte für die nächsten zwei bis drei Wochen auf Sport verzichten. In einigen Fällen bekommen die Kinder Schmerzmittel, andere Medikamente sind hier nicht nötig. Infektionsrisiken bestehen in diesem Fall nicht. Es gibt auch keine Einschränkungen für das spätere Leben.
Bei Erwachsenen hat ein Nabelbruch andere Ursachen
Bei Erwachsenen hingegen hat ein Nabelbruch ganz andere Ursachen, meistens ist hier ein zu hoher Druck auf den Nabel Schuld. Er tritt oft bei Gewichthebern auf, die aus diesem Grund ein Bruchband tragen. Bei Kindern mit Nabelbruch ist dies allerdings nicht zu empfehlen. Wird bei einem Nabelbruch die Beule dauerhaft in den Bauch gedrückt, ist das Risiko sehr hoch, dass etwas eingeklemmt wird.
Viele Experten geben bei Kindern Entwarnung, nach einem Nabelbruch bleiben keine sichtbaren Wunden zurück, selbst größere Nabelbrüche verschwinden in vielen Fällen spurlos. Die kleine Operationsnarbe ist in vielen Fällen so dicht am Nabel, dass sie kaum ins Auge fällt.
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