In Bayern haben sich mehrere Drogensüchtige mit dem Milzbrandbakterium infiziert. Zwei von ihnen sollen bereits an dem Erreger gestorben sein. Das verunreinigte Heroin soll unter Umständen aus Großbritannien stammen
Der Milzbranderreger sorgte vor allem vor mehr als 10 Jahren in Deutschland für Gefahr. In den letzten 10 Jahren gab es hingegen keine Erkrankungen mehr. Doch nun soll der Erreger auch in Deutschland wieder aufgetaucht sein. Aktuellen Medienberichten zufolge soll er durch verunreinigtes Heroin nach Deutschland gelangt sein und auch schon zwei Todesopfer gefordert haben.
So sollen sich in Bayern zwei Heroinabhängige mit Milzbrand (Anthrax) infiziert haben, einer von ihnen ist bereits an dem Erreger gestorben. Das mit dem Bakterium verunreinigte Heroin könnte unter Umständen aus Großbritannien stammen. In der Drogenszene von Großbritannien soll dieses verunreinigte Heroin schon seit drei Jahren in Umlauf sein, wie das Berliner Robert- Koch- Institut betonte.
Antibiotika kann Milzbrand heilen
Nach neusten Zahlen sollen in Deutschland fünf Heroinabhängige mit dem Bakterium infiziert worden sein, zwei von ihnen haben den Kampf gegen den Erreger bereits verloren. Überträger soll das stäbchenförmige Bakterium sein, wie das Berliner Institut weiter erklärte. Es kommt vor allem in Tierbeständen und in einigen Gebieten Afrikas und Asien vor.
Geheilt werden kann die Krankheit durch Antibiotika, allerdings nur wenn die Krankheit früh diagnostiziert wird, andernfalls kann die Infektion schnell zum Tod führen. Der letzte Milzbrandfall in Deutschland datiert im Übrigen aus dem Jahr 1994. Abgesehen von den fünf neuen Fällen spielt Milzbrand in Deutschland keine Rolle, so das RKI.
Letzter Todesfall am 5. Juni
Die beiden jüngsten Fälle betreffen den Raum Regensburg. Die beiden Fixer hatten wegen einer entzündeten Infektionsstelle einen Mediziner aufgesucht. Dier behandelnde Arzt ging erst von einer Blutvergiftung aus, weitere Test hätten dann aber eine Milzbrand- Infektion ergäben. Die Drogensüchtigen hatten sich wohl verunreinigtes Heroin gespritzt.
Ein Drogensüchtiger war am 5. Juni dieses Jahres an dem Erreger gestorben. Der zweite Todesfall soll allerdings schon länger zurück liegen. Eine große Menge des verunreinigten Heroins soll 2009 nach Großbritannien gelangt sein, kleine Mengen später dann auch nach Deutschland, wie das Landeskriminalamt Bayern erklärte.
Was meinen Sie?