Die Masern- Erkrankungen nehmen in Deutschland wieder drastische Ausmaße an. Nach 170 Erkrankungen in 2012 sind es in 2013 schon jetzt mehr als 1700 Erkrankte. Besonders Kinder unter fünf und über 12 Jahren sind gefährdet an Masern zu erkranken.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sollen die Masern schon in wenigen Jahren weltweit ausgerottet sein. Dies stellt ein ehrgeiziges Ziel dar. Besonders in Deutschland, weil hier die Masernerkrankungen in diesem Jahr wieder drastisch angestiegen sind. Im letzten Jahr waren etwa 170 Menschen wegen einer Masern- Erkrankung in Behandlung.
Bis Ende November des laufenden Jahres waren es bereits schon 1700 Infizierte, wie das Robert- Koch- Institut in Berlin erklärte. Immer wieder gibt es in Deutschland erstaunliche Sprünge bei den Masernerkrankungen. 2001 meldete das Robert- Koch- Institut zum Beispiel 6000 Erkrankte, drei Jahre später, im Jahr 2004 waren es dann nur noch 123 Infizierte.
Deutliche Sprünge bei den Erkrankungszahlen
Im Jahr drauf, also 2005 worden dann wieder 800 Masernerkrankungen in Deutschland registriert. Masern gelten als hochansteckend, es reicht schon, wenn ein Infizierter niest oder hustet. Wenn sich dann viele Menschen in der Umgebung aufhalten, breitet sich die Krankheit rasend schnell aus.
Zuerst klagen Infizierte über Symptome wie Husten und Schnupfen, später kommt noch Fieber hinzu. Aber Masern sollten auf keinen Fall mit einer harmlosen Erkältung verglichen werden. Wenn später die typischen Flecken auf der Haut auftauchen, wird einem sehr schnell klar, dass es Masern sind. Es kann zu Lungen- und Mittelohrentzündungen kommen und in seltenen Fällen wird auch das Gehirn angegriffen.
92 Prozent der Schulanfänger geimpft
Jeder fünfte Erkrankte verliert zudem den Kampf gegen die Krankheit. Besonders oft treten Masern bei Kindern unter fünf bzw. über 12 Jahren auf. Ob eine Impfung zu empfehlen ist, darüber scheiden sich die Geister. Einige Experten empfehlen die Impfung als den einzigen wirklichen Schutz gegen die Erkrankung.
Impfgegner wollen hingegen ihr Kinder nicht gegen Masern impfen lassen. Dennoch weisen 92 Prozent der Schulanfänger die beiden empfohlenen Impfungen auf, wie das Bundesgesundheitsministerium erklärte. Doch das größte Problem sind Jugendliche und Erwachsene die nicht gegen Masern geimpft sind und es auch nicht wissen.
Befürworter und Gegner haben sich formiert
Experten fordern daher mehr Aufklärung, um gerade diesen Personenkreis zu erreichen. Das Bundesgesundheitsministerium hat inzwischen entsprechende Schritte in die Wege geleitet. Mit „Deutschland sucht den Impfpass“ will das Bundesgesundheitsministerium über Masern aufklären.
Aber auch die Gegner haben sich bereits mit „Deutschland verbrennt den Impfpass“ im Internet formiert. Sie wehren sie gegen jede Impfung und weisen auf ihrer „Facebook- Fanpage“ immer wieder auf mögliche Schäden durch die Impfung hin.
Impfpflicht noch nicht vom Tisch
Die Mediziner hingegen fordern die Impfung für alle Kinder in Schulen und Tagestätten. So sollte jeder geimpft sein, der von einer öffentlich getragenen Einrichtung profitiert, so der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Eine Impfpflicht wie in der DDR halten die Mediziner aber für nicht durchsetzbar.
Zwar ist die Impfpflicht zur Seite geschoben aber noch nicht vom Tisch. Sollte sich die Impfquote in den kommenden Jahren trotz Aufklärung nicht erhöhen, wird die Diskussion wieder aufkommen, so das Ministerium.
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