Das Bundesamt für Strahlenschutz lässt durch die Universität Münster das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs untersuchen. In der Studie soll ermittelt werden, ob der Nutzen größer ist, als die Risiken. Bisher konnte der Erfolg dieses Vorsorgeprogramms nicht bewiesen werden.
Seit einiger Zeit gibt es in Deutschland das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs. Bis heute konnte nie bewiesen werden, ob dadurch die Brustkrebsrate sinkt. Hierzulande können weiblichen Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung zwischen 50 und 69 Jahren alle 24 Monate eine Röntgenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs kostenlos in Anspruch nehmen.
Beweis schuldig geblieben
Gerade weil noch nicht bewiesen werden konnte, ob die Brustkrebs- Sterblichkeit durch das Mammographie- Screening sinkt, will das Bundesamt für Strahlenschutz jetzt das aktuelle Projekt überprüfen. Das Bundesamt will untersuchen, ob durch das Mammografie- Screening die Brustkrebs- Sterblichkeit verringert wurde. So das Bundesamt in einer Stellungnahme am Dienstag in der niedersächsischen Stadt Salzgitter.
Ziel des aktuellen Programmes ist es, Brustkrebs- Tumore in einem frühen Stadium zu entdecken und somit die Sterblichkeit deutlich zu senken. An der aktuellen Studie ist auch die Universität Münster beteiligt, die wissenschaftlich fundiert analysieren soll, ob das Ziel des aktuellen Projekts erreicht oder verfehlt wurde.
Bewertungszeitraum von 10 Jahren nötig
Wie der Experte des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfgang Weiss, in einem aktuellen Interview erklärte: „Muss der Nutzen des Screenings größer sein, als die Risiken“. Immerhin stellt jede Röntgenuntersuchung eine zusätzliche Strahlenbelastung für die Patientin da, so der Experte weiter. Das es noch keine Ergebnisse zum Erfolg oder Misserfolg der Vorsorgeuntersuchung gibt, liegt in erster Linie daran, dass ein Bewertungszeitraum von mindestens 10 Jahren nötig ist, so das Bundesamt.
Zwar haben andere internationale Studien den Erfolg des Mammografie- Screening- Programms für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren schon belegt, allerdings gibt es berechtigte Zweifel daran, dass das Risiko höher ist als der eigentliche Nutzen. Erste Ergebnissen zu der Studie soll es den aktuellen Angaben zufolge in etwa sieben Jahren geben.
17.500 Brustkrebs- Tote in 2010
Zudem erhält das neue Forschungsprojekt auch Unterstützung von höchster Ebene. So unterstützen das Bundesumweltministerium, das Bundesgesundheitsministerium und die Kooperationsgemeinschaft für Mamagrafie das neue Projekt.
Brustkrebs ist der meist bösartige Tumor der Brustdüse. Er kommt fast nur bei Frauen vor, nur jede hundertste Brustkrebserkrankung tritt bei Männern auf. Brustkrebs ist auch die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. So sterben mehr Frauen an Brustkrebs, als an jeder anderen Krebserkrankung. Im Jahr 2010 starben in Deutschland etwa 17.500 Frauen am Brustkrebs.
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