Weniger Lust auf Sex führt zu mehr Frust in der Beziehung. Das sagen Sexualpsychologen, die sich auf ihre professionelle Erfahrung berufen. Viele Paare stellen es gar nicht in Frage, dass im Laufe der Zeit weniger häufig Sex haben. Es gehört einfach zum normalen Verlauf einer Beziehung. Stimmt das denn wirklich?
Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende
Die Märchen hören da auf, wo das eigentliche Zusammenleben beginnt. In romantischen Filmen werden die Freude und Trauer von jungen Paaren dargestellt und am Ende ist doch wieder alles gut. Auf der Leinwand mögen die Figuren zwar glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende leben. Aber was ist mit dem echten Leben?
Viele Paare werden im Laufe der Jahre zunehmend frustriert über ihr Sexleben. Das größte Problem ist, wenn die Lust auf Sex nur bei einem der Partner verloren geht. Einer fühlt sich gedrängt und der andere fühlt sich verlassen. Aus unterschiedlichen Gründen sind beide frustriert.
Unterschiedliche Ursachen
Die Unlust kann auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Schlafmangel oder Stress im Beruf können alle Menschen betreffen. Bei solchen gesellschaftlichen Faktoren kann es helfen, mit dem Partner darüber zu reden. Nicht nur die Sorgen sollten geteilt werden, sondern auch die Bedürfnisse der Partner müssen besprochen werden. Sex darf kein Tabu-Thema sein!
Körperliche Faktoren senken den Sexualtrieb
Bei körperlichen Ursachen wird ein offenes Gespräch über die sexuellen Bedürfnisse der Partner aber nur bedingt weiterhelfen. Schilddrüsenerkrankungen, hormonelle Veränderungen, Nebeneffekte von Bluthochdruckmittel oder von der Pille können die Lust auf Sex senken. Der menschliche Körper wird von Hormonen gesteuert. Besteht im Körper ein hormonelles Ungleichgewicht, kann die körperlich bedingte Lust auf Sex zurückgehen.
Am Beispiel der Schilddrüsenerkrankung lässt sich die Wichtigkeit des Gleichgewichts des Körpers sehr gut zeigen. Der Metabolismus funktioniert bei dieser Erkrankung nicht nach dem gesunden, normalen Rhythmus. Im Falle einer Unterfunktion führt dies dazu, dass der Betroffene sich müde und träge fühlt. Die fehlende Energie spiegelt sich auch in einem niedrigeren Sexualtrieb wider. Schuldzuweisungen für mangelnde Lust am Sex sind hier fehl am Platz. Es handelt sich vielmehr um eine Krankheit, die die Lust auf Sex vermindert.
Problem erkennen, Problem lösen
Unabhängig davon, welche Ursache für das mangelhafte Sexleben verantwortlich sind, ist es wichtig zuzugeben, dass ein Problem im Bereich des Sexleben des Paares besteht. Das ist der erste Schritt um das Problem zu lösen.
Kein Sex-Tabu
Wichtig ist es, Sex nicht zum Tabu-Thema werden zu lassen. Die Kommunikation zwischen den Partnern wird als das A und O für eine gesunde Beziehung angesehen. Dabei sollten nicht nur Themen wie der Berufsleben, die aktuelle Weltpolitik und die nervigen Nachbarn Gesprächsthema sein, sondern auch die sexuellen Bedürfnisse der Partner.
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