Im vergangenen Jahr fehlten deutsche Arbeitnehmer krankheitsbedingt so lange wie schon seit 1999 nicht mehr. Im Schnitt fehlte jeder Arbeitnehmer etwa 16 Tage. Psychische Leiden rangieren mittlerweile auf Platz drei und liegen somit noch vor Verletzungen.
In der Zeiten der Wirtschaftskrise ließen sich die deutschen Arbeitnehmer so selten krankschreiben wie lange nicht mehr. Aber im vergangenen Jahr lag der Krankenstand dann so hoch wie schon seit 13 Jahren nicht mehr. Im Durchschnitt blieb jeder Deutsche ungefähr 16 Tage seiner Arbeitsstelle fern – krankheitsbedingt.
Krankenstand bei 4,4 Prozent
Derzeitig liegt der Krankenstand bei 4,4 Prozent, das stellt ein ähnlich hohes Niveau da, wie schon im Jahr zuvor. Selbst ohne die Grippewelle fehlten die Arbeitnehmer in dem ersten Halbjahr dieses Jahres bereits schon acht Arbeitstage, so der Bundesverband der Betriebskrankenkassen in einer aktuellen Erklärung.
Zwar registrierten die Krankenkassen in den ersten drei Monaten dieses Jahres elf Prozent weniger Krankschreibungen infolge von Atemwegserkrankungen. Im gleichen Zeitraum stiegen aber die Erkrankungen wegen psychischen Störungen um 12 Prozent, so der Bundesverband in Berlin, bei der Vorstellung seiner Statistik. Im kompletten Halbjahr stiegen die psychischen Erkrankungen um acht Prozent.
Niedrigster Krankenstand 2006
Im vergangenen Jahr blieben die deutschen Arbeitnehmer im Durchschnitt 16 Tage ihrer Arbeitsstelle fern, so lange wie schon seit 1999 nicht mehr. Den niedrigsten Krankenstand gab es hingegen im Jahr 2006 mit 12,4 Krankheitstagen oder einem Krankenstand von 3,4 Prozent.
Auch im vergangenen Jahr fehlten die deutschen Arbeitnehmer wieder am häufigsten wegen Muskel- und Skeletterkrankungen (26,3 Prozent), auf Platz zwei rangieren Atemwegserkrankungen mit etwa 14,4 Prozent und auf Platz drei liegen mittlerweile psychische Erkrankungen mit 13,2 Prozent. Somit rangieren die psychischen Leiden jetzt vor Verletzungen mit 13 Prozent.
Arbeitnehmer mit seelischen Leiden fehlen 37 Tage
Von psychischen Leiden sind offensichtlich mehr Männer als Frauen betroffen, der aktuellen Statistik des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen zufolge stiegen die psychischen Erkrankungen bei Männern um 20 Prozent und bei Frauen um 18 Prozent an. Somit verursachen in der Zwischen die psychischen Leiden jeden achten Krankheitstag.
Auch fehlen Mitarbeiter mit seelischen Problemen am längsten. Im Schnitt bleibt ein Mitarbeiter 37 Tage seiner Arbeitsstelle fern. Ähnlich lange betragen die Fehlzeiten auch bei Krebserkrankungen, hier bleibt der Mitarbeiter 36 Tage seiner Arbeitsstelle fern. Ansonsten dauert eine Krankschreibung im Schnitt 13 Kalendertage.
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