Die Krankenkassen sparen nach einem Bericht des Spiegels bei der Gesundheitsvorsorge und liegen nun nur noch knapp über dem gesetzlichen Richtwert. Besonders hohe Kürzungen gab es bei Individualleistungen.
Die gesetzlichen Krankenkassen schwimmen derzeitig im Geld. Doch trotz des Milliardenüberschusses geben die Krankenkassen nicht mehr Geld aus, ganz im Gegenteil sie sparen ganz besonders bei der Gesundheitsvorsorge, wie der Spiegel jetzt berichtet.
Kürzungen von 30 Prozent
Wie das Nachrichtenmagazin erklärte, kürzten die Krankenkassen in den Jahren 2008 bis 2012 die Ausgaben für Anti- Stress- Maßnahmen und Gesundheitsförderung um 30 Prozent. Rechnet man dies auf die Versicherten herunter, sind dies durchschnittlich 3,41 Euro pro Jahr. Somit liegt der Wert jetzt nur noch ganz knapp über der gesetzlichen Richtmarke von 2,94 Euro.
Ganz besonders betroffen von den Einsparungen sind Individualmaßnahmen, also Kurse. Der Spiegel zitiert dies aus einem internen Vermerk des Gesundheitsministeriums. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel Kurse wie Wirbelsäulengymnastik oder Burnout- Prävention. Eigentlich sollten die Krankenkassen nach dem geplanten Präventionsgesetz mehr Geld ausgeben, um Krankheiten vorzubeugen.
Im Zweifelsfall genauere Untersuchungen
Erst kürzlich waren die Krankenkassen in die negativen Schlagzeilen gerutscht, weil sie kranke Versicherte vermehrt wieder zur Arbeit geschickt hatten. Aktuellen Medienberichten zufolge will der Bundesgesundheitsminister, Daniel Bahr, es den Krankenkassen erschweren, krankgeschriebene Arbeiter trotz eines Attests wieder zurück in den Job zu schicken.
Natürlich müssen Krankenkassen prüfen, ob hinter der Krankmeldung auch wirklich eine Krankheit steckt, so Bahr. Krankschreibungen aber pauschal, massenhaft und nur nach Durchsicht der Akten zurückzuweisen, ist nicht in Ordnung, so Bahr in einem Interview gegenüber der Welt. In Zukunft sollen in Zweifelsfällen genaue Untersuchungen verpflichtend werden.
MDK 1,5 MIllionen mal beauftragt
Allein im vergangenen Jahr schickten die Krankenkassen mehr als 200.000 krankgeschriebene Arbeiter wieder zurück in ihren Job. Dies geht aus aktuellen Daten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen MDK hervor. Die gesetzlichen Krankenkassen beauftragten im letzten Jahr den MDK 1,5 Millionen Mal eine durch einen Arzt festgestellte Arbeitsunfähigkeit medizinisch zu überprüfen.
In 234.000 Fällen kamen die Gutachter zu dem Schluss, dass es aus medizinischer Sicht keinen Grund gäbe, die Krankheit weiter fortzusetzen. Die Arbeitsunfähigkeit musste dann innerhalb von zwei Wochen beendet werden.
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