Immer mehr Bezieher von Krankengeld beschweren sich beim Patienten beauftragten darüber, dass ihre gesetzliche Krankenkasse sie unter Druck setzen würde, die Krankheit zu beenden und in ihren Job zurückzukehren. Nun meldete sich der Patientenbeauftrage der deutschen Bundesregierung Laumann zu Wort.
Die gesetzlichen Krankenkassen müssen ja im Krankheitsfall Krankengeld zahlen. Nun sollen die gesetzlichen Krankenkassen aber die Bezieher von Krankengeld mit Telefonanrufen unter Druck gesetzt haben. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung kritisierte nun das Vorgehen der gesetzlichen Krankenkassen.
Immer mehr Patienten werden unter Druck gesetzt
Wie der Patientenbeauftragte Karl- Josef Laumann in einem Interview erklärte, sollen die gesetzlichen Krankenkassen arbeitsunfähige Langzeitpatienten unter Druck gesetzt haben, damit sie ihren Krankengeldbezug beenden. So sollen sich immer wieder Patienten bei ihm beschwert haben, dass Krankenkassen per Telefon versuchen, Patienten aus dem Krankengeld zu drängen.
Immerhin belegen dies auch die Berichte der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland, erklärte er in einem Interview mit der Tageszeitung „Welt“. So ist es nicht akzeptabel, dass Krankenkassen Patienten so unter Druck setzen oder intime Auskünfte verlangen, so der Politiker weiter. Immerhin unterliege die Prüfung der Arbeitsunfähigkeit allein dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen.
Krankengeld muss eineinhalb Jahre gezahlt werden
Betroffene Menschen sollten sich deshalb an die Aufsichtsbehörde der Krankenkassen wenden oder eine Beratungsstelle in Anspruch nehmen. Mehrere Tausende Patienten beschweren sich jedes Jahr über die Praktiken der gesetzlichen Krankenkassen. Krankengeld steht jedem Patienten zu, der wegen einer Erkrankung mehr als sechs Wochen von seinem Arzt als arbeitsunfähig erklärt wird.
Das Krankengeld beläuft sich auf 70 Prozent des Bruttoeinkommens und wird für ein und dieselbe Erkrankung im Höchstfall für eineinhalb Jahre gezahlt.
Marie-Luise Elsing
18.08.2014 06:55Hallo Herr Richert, diese Vorgehensweise der Krankenkassen gibt es nicht erst seit 2014. Ich habe es selbst ab Februar 2009 erlebt. Mir wurde mein Job gekündigt, weil zu tüchtig. Danach erwischte mich ein Volldrepression. Zunächst bezog ich Krankengeld. Mein Hausarzt, welcher den Schwanz einzog schickte mich in die Wüste, ich solle mir einen Facharzt, bzw. einen Psychologen suchen. Tausende Telefonat um einen Termin zu bekommen, einen passenden Facharzt, Psychologen/in zu finden. Nach 4 Wochen Krankengeldbezug meinte meine Krankenkasse ich solle zu einem Gespräch kommen wegen Wiedereingliederungsmaßnahme. Bei welcher Firma? Nach 6 Wochen teilte man mir mit, Krankengeld gestrichen, ich solle zum Arbeitsamt gehen. Noch hatte ich keinen Psychologen gefunden. Ich war kaum fähig einen Tag vernünftig durchzustehen. Also ging ich zum Arbeitsamt. Von was sollte ich leben. Nach Vortragen meiner Situation war man dort schon sehr irritiert. Wie konnte man mich in meinem Zustand vermitteln. Dann fand ich endlich eine Psychologin. Nach 30 Minuten Gespräch ließ sie mich wissen das sie mich sofort in eine Akutklinik schicken möchte. Letztendlich war ich dann 2009 in einer wirklich guten Klinik und 2010 noch einmal. Zähneknirschend zahlte dann die Krankenkasse weiter. Das ganze endete dann darin dass ich Ende 2010 mit 60 Jahren erwerbsunfähig wurde. Heute geht es mir wieder gut.
Meine Frage an die Krankenkasse, als mir das Krankengeld gestrichen wurde, da man dort der Meinung war ich wäre gesund: Was machen Sie mit mir, ich kann nicht mehr, bin noch immer nicht in den richtigen Händen, da ich, trotz verzweifelter Bemühungen immer noch nicht einen Psychologen gefunden habe, auch dank unendlich langer Wartezeiten für einen Termin. Von was soll ich leben. Was bekam ich für einen Antwort? Das ist halt so, da können wir auch nichts machen, das sind gesetzliche Regelungen. Unfassbar!!!!! Ich befand mich ohnehin schon in einer sehr kritischen seelischen Phase und man ließ mich voll gegen die Wand rennen. Von was sollte ich nun meinen Lebensunterhalt bestreiten? Wäre mir mein Sohn nicht zur Überbrückung beigestanden, ich glaube ich hätte meinem Leben ein Ende gesetzt.