Der Legionellen- Ausbruch in der Stadt Warstein hat im Sommer dieses Jahres zwei Menschen das Leben gekostet. 160 haben sich infiziert. Bis heute ist allerdings unklar, wo die Krankheitswelle ihren Ursprung hatte. Trotzdem konnten die Wissenschaftler wichtige Informationen sammeln. Im kommenden Jahr soll sich dann eine Expertenkommission nochmals mit dem Ausbruch beschäftigen.
Im Sommer dieses Jahres infizierten sich etwa 160 Menschen in Warstein mit Legionellen. Die meisten von ihnen erkrankten an einer Lungenentzündung. Zwei von ihnen überlebten die Krankheit nicht. Bis heute ist die Ursache der Erkrankungswelle unbekannt. Die Bakterien können übertragen werden, wenn winzig kleine Wassertröpfchen eingeatmet werden.
Die Bakterien wurden in der Zwischenzeit in Kläranlagen, in einem Fluss und einer Industrie- Kühlanlage nachgewiesen. Zwar wissen die Wissenschaftler wie sich die Krankheit verbreitet, doch wo sie zum ersten Mal aufgetaucht ist, ist unbekannt.
Nur wenige Todesopfer
Bei diesem Legionellen- Ausbruch starben zum Glück relativ wenige Menschen, weil Mediziner schnell den richtigen Verdacht hatten und somit auch die richtigen Medikamente verabreichen konnten. Die Industrie- Kühlanlage riet schnell in Verdacht, den Krankheitserreger in kleinen Wassertröpfchen zu verbreiten.
Nach Abschalten der Anlage dauerte es allerdings noch einige Wochen, bis die Neuerkrankungen abflauten, dies ist der Inkubationszeit zuzuschreiben. Nach derzeitigen Ermittlungen scheint aber festzustehen, dass niemand fahrlässig oder vorsätzlich für das Entstehen oder Verbreiten der Bakterien verantwortlich ist.
Auch die federführende Staatsanwaltschaft fand keine Hinweise darauf, dass jemand strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könnte. Neben dem Imageverlust hat die Stadt auch mit einem hohem wirtschaftlichen Schaden zu kämpfen. Nach aktuellen Schätzungen soll sich dieser im zweistelligen Millionenbereich befinden.
Finanzieller Schaden
So wurde zum Beispiel das größte Ballonfahrerfest Europas wegen Ansteckungsgefahr abgesagt. Aber auch die Warsteiner Brauerei litt unter der Krankheitswelle, denn im Klärbecken der Brauerei wurden die Bakterien ebenfalls nachgewiesen, dadurch ging der Bierumsatz spürbar zurück.
Zwar wurde der Ursprung der Bakterien nicht gefunden, dafür haben die Wissenschaftler wichtige Informationen sammeln können. So hatten die Wissenschaftler bis jetzt die Kläranlagen nicht so sehr im Blick. Zudem wurden nun endlich deutlich verbesserte Vorschriften für die Wartung und Registrierung von Rückkühl- Anlagen auf den Weg gebracht.
Ähnliche Vorfälle verhindern
Diese Anlagen waren vor allem bei der Verbreitung der Krankheitserreger beteiligt. Nachdem die Krankheitserreger in den Kläranlagen nachgewiesen wurden, lies das Land auch weitere Kläranlagen in der Umgebung untersuchen. Mit Erfolg: Auch in Kreuztal und Herford wurden erhöhte Werte gemessen.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Vermehrung der Bakterien mit den Temperaturen und den organischen Rückständen im Abwasser zu tun haben könnten. Im kommenden Jahr soll sich dann eine Expertenkommission mit dem Legionellen- Ausbruch in Warstein befassen. Dabei sollen dann ähnliche Vorfälle in Deutschland und Europa aufgearbeitet werden um ähnliche Krankheitswellen in Zukunft zu verhindern.
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