Die diesjährige Wahl des „Studienkreises Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg fiel auf das echte Johanniskraut, Hypericum perforatum, auch Tüpfel-Johanniskraut genannt.
Johanniskraut hilft gegen Depressionen, Unruhe, Schlafstörungen
Viele Menschen leiden unter Problemen wie Schlafstörungen, Depressionen, nervöser Unruhe, Angstzuständen oder schlicht zuviel Stress, Stichwort Burn-Out. Die Ursachen hierfür sind vielfältig.
Rezeptfreie pflanzliche Präparate sind dann oftmals das Mittel der ersten Wahl, sicher auch, weil ein Gang zum Arzt mehr Überwindung abverlangt. Zu den beliebtesten Mitteln aus dieser Gattung gehört das Johanniskraut. Der Name kommt daher, dass die Pflanze um die Sommersonnenwende blüht, also in zeitlicher Nähe zum Johannistag, dem Gedenktag des hl. Johannes der Täufer. Bereits seit der Antike wird das Johanniskraut als Heilmittel eingesetzt.
Wirkung ist beruhigend und stimmungsaufhellend
Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken beruhigend und stimmungsaufhellend. Daher sind die Hauptanwendungsgebiete leichte Depressionen und Unruhe-Zustände.
Ihre Wahl begründet die Universität Würzburg damit, dass es faszinierende neue Forschungsergebnisse gebe. Bereits frühere Studien hatten belegt, dass Johanniskraut tatsächlich wirksam ist.
Neue Studien belegen Wirkung von Johanniskraut
Neue klinische Studien haben jetzt gezeigt, dass die Wirkung der eines Antidepressivums ähnelt. Die Inhaltsstoffe tragen dazu bei, dass Neurotransmitter (Botenstoffe des Nervensystems) länger verfügbar sind. Zusätzlich steigert Johanniskraut die Produktion von Melatonin, was einen gesunden Schlaf fördert. Außerdem steigert es die Lichtempfindlichkeit, was sich (in der Regel) auch positiv auswirkt, da (Sonnen-)Licht die Stimmung aufhellt.
Verarbeitet werden die Blüten, Blütenknospen, Triebspitzen und die noch grünen Kapseln. Hier ist die Konzentration der Wirkstoffe am höchsten. Die Stängel sollten möglichst nicht verarbeitet werden. Daher gibt es bei den im Handel angebotenen Präparaten Qualitätsunterschiede. Bei Billigprodukten kann man sich des Verdachts kaum erwehren, dass zu viele Stängel mitverarbeitet wurden.
Verpackungsangaben beachten
In jedem Fall lohnt sich ein genauer Blick auf die Verpackung. Denn der Wirkstoffanteil in Milligramm pro Tablette unterscheidet sich je nach Hersteller erheblich. Hochdosierte Präparate sind seit 2003 nur in der Apotheke erhältlich.
Kritische Wechselwirkungen
Der Grund hierfür ist folgender: Es gibt Wechselwirkungen zwischen Johanniskraut und anderen Medikamenten. Es kann sogar die Wirkung anderer Arzneien völlig aufheben, und zwar durch die Verstärkung eines wichtigen körpereigenen Enzyms. Hierzu kann es u.a. kommen bei der „Anti-Baby-Pille“, HIV-Medikamenten und Antibiotika.
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