Einer aktuellen Untersuchung zufolge gibt es in Deutschland noch immer 7,5 Millionen Menschen die nicht richtig lesen und schreiben können. Dabei gibt es viele Angebote, die Betroffenen auch im erwachsenen Alter helfen lesen und schreiben zu lernen.
Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass in einem Land wie Deutschland die eisten Menschen lesen und schreiben können. Doch eine neue Studie kam zu dem Ergebnis, dass jeder siebente Deutsche nicht richtig lesen und schreiben kann. Viele Betroffene ziehen sich deshalb immer weiter aus dem Alltag zurück.
Betroffene stoßen oft an ihre Grenzen
Die neue Studie zeigte dabei das gut 7,5 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 16 und 65 Jahren eine Lese- und Rechtschreibschwäche haben, die so stark ausgeprägt ist, dass sie ihr Leben nicht eigenverantwortlich gestalten können. Das teilte der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung auf einem Kongress in Nürnberg mit.
Die Betroffenen stoßen dabei mehrmals am Tag an ihre Grenzen, bei einem Einkauf oder bei einem Weg von A nach B. Diese Grenzen führen auf lange Sicht dazu, dass sie sich komplett zurückziehen. Um trotzdem den Alltag so gut wie möglich zu bewältigen, bauen sie sich ein Schutzsystem auf oder bauen auf die Hilfe durch Familie und Partner.
Viele Hilfsangebote
Viele kommen trotz ihrer Lese- und Schreibschwäche gut durchs Leben, haben einen Job und auch eine Familie. Allerdings gibt es genauso viele die darunter leiden und aus eigener Kraft keinen Ausweg finden. Betroffene gibt es überall, egal welches Alter, egal ob Mann oder Frau, ebenso wie unter Einwanderern und Deutschen.
Dennoch können auch Erwachsene noch richtig schreiben und lesen lernen. Hilfsangebote gibt es zum Beispiel unter der kostenlosen und anonymen Hotline 0800 5333455.Schon nach wenigen Tagen geht es Betroffenen besser und sie gewinnen wieder an Selbstbewusstsein, so der Bundesverband weiter. Das größte Problem ist aber weiterhin, dass der Analphabetismus erst langsam aus seiner Tabu- Ecke herauskomme.
Umfeld nicht pauschal einweihen
Betroffene treffen auch heute noch immer auf Unverständnis und bekommen Schuld für ihr Unvermögen zugeschoben. Daher rät der Bundesverband allen Betroffenen ihr Umfeld nicht pauschal einzuweihen.
Bei umgekehrten Verdacht empfiehlt der Bundesverband Menschen anzusprechen und Hilfe anzubieten, zum Beispiel wenn ein Kollege nie seine Brille dabei hat oder immer dringend weg muss, wenn er ein Formular ausfüllen soll.
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