Der Gemeinsame Bundesausschuss hat den Weg frei gemacht für ein neues Arzneimittel gegen die Krankheit Hepatitis C. Die gesetzlichen Krankenkassen wollten dem neuen Arzneimittel eine negative Wirkung zusprechen, weil es zu wenige Untersuchungen zum Mehrwert gäbe und weil es gegenüber älteren Arzneimitteln viel zu teuer sei. Auch diverse weitere Experten hatten Zweifel an dem neuen Mittel.
Hepatitis C gehört noch immer zu den sehr gefährlichen Krankheiten. In den letzten Wochen und Monaten tobte ein Kampf um ein neues aber auch sehr teures Medikament und dessen Mehrwert. Nun hat das oberste Gremium des Gesundheitswesens dem neuen Medikament einen Mehrwert gegenüber älteren Präparaten offiziell bestätigt.
Dabei kommt es in erster Linie auf die Art der Krankheit an, die auch zur Leberzirrhose und zu Krebs führen kann. Dabei hat der Wirkstoff Sofosbuvir einen beträchtlichen oder zumindest geringen Zusatznutzen, so der gemeinsame Bundesausschuss am Donnerstag der laufenden Woche in seiner aktuellen Entscheidung.
Gesetzliche Krankenkassen kritisieren den zu hohen Preis
Nur bei sehr wenigen Patienten konnte ein Mehrwert nicht nachgewiesen werden, hieß es weiter. Die Vertreter aus Ärzten, Krankenhäusern und Patienten setzten sich damit gegen die gesetzlichen Krankenkassen durch, die keinen Mehrwert gesehen hatten. Streit war über das neue Medikament ausgebrochen, weil das neue Medikament zwar deutlich die Chancen auf Heilung verbessert, die Patienten unter weit weniger Nebenwirkungen leiden und auch kürzer behandelt werden müssen.
Dem gegenüber stand allerdings der sehr hohe Preis des Medikaments. Die gesetzlichen Krankenkassen kritisierten, dass es bei dem Medikament an Studien fehle, die den Mehrwert für den Patienten klar belegen. Die Krankenkassen wollten dem neuen Medikament daher eine schlechte Bewertung geben.
Bedenken in den Wind geschlagen
Die Bewertung des Gemeinsamen Bundesausschusses ist insofern wichtig, weil sie die Basis für die nachfolgenden Verhandlungen zwischen den gesetzlichen Krankenkassen mit dem Hersteller über den Erstattungspreis, den Kassen für das Medikament zahlen müssen darstellt.
Hepatitis C ist weiterhin eine ernstzunehmende Krankheit, immerhin entwickeln ein Teil der Patienten nach 20 bis 25 Jahren ein Leberzirrhose. Zudem haben die Patienten auch ein sehr hohes Risiko an Leberkrebs zu erkranken. Allerdings haben im Experten im Vorfeld moniert, dass unklar sei, wie oft das Medikament tatsächlich Leberkrebs vermeiden kann. Der Gemeinsame Bundesausschuss gab diesen Bedenken allerdings nicht statt.
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