Ein kurzer Stich, ein kleiner Tropfen Blut und schon ist’s vorbei. Die Blutzuckermessung gehört für Diabetiker zum Alltag. Doch bei der Selbstkontrolle werden häufig Fehler gemacht, die zu einer Verfälschung des Ergebnisses führen.
Eine gute Einweisung und Schulung ist daher umso wichtiger. Vor allem am Anfang haben viele Patienten Schwierigkeiten mit der Handhabung des Messgerätes. Bei der Schulung wird mit einem Diabetesberater deshalb das Einsetzen der Nadel in das Stechgerät, die Gewinnung des Bluttropfens und das richtige Verwenden der Teststreifen geübt.
Erfahrungen mit dem Berater besprechen
Danach befolgen die Patienten ein Sechs-Punkte Tagesprofil für drei Tage. Dabei messen sie vor dem Essen und ein oder zwei Stunden danach. Im Anschluss gibt es ein weiteres Treffen mit dem Berater. Dabei werden die Messergebnisse kontrolliert sowie die Erfahrungen in der Handhabung des Gerätes und die weitere Therapie besprochen.
So verwenden Sie die Teststreifen richtig
Zu den häufigsten Fehlern beim Blutzuckermessen gehört die falsche Anwendung der Teststreifen, wie die Ärzte Zeitung berichtet. So sollte der Teststreifen nicht direkt auf die Haut gedrückt werden, da er sonst das Blut nicht aufnehmen kann. Das Blut sollte ebenfalls nicht von oben auf den Streifen tropfen, weil das Blut eigentlich von den Seiten oder der Spitze des Teststreifens aufgesaugt wird.
Ein weiterer Fehler ist, wenn der Teststreifen erst in das Messgerät gesteckt wird, wenn schon Blut darauf ist. Der Streifen muss vor dem benetzen mit Blut eingesteckt werden, damit die Blutzuckermessung ordentlich durchgeführt werden dann. Ansonsten wird ein Error-Code angezeigt. Dasselbe passiert auch, wenn abgelaufene oder bereits benutzte Streifen versehentlich eingesteckt werden.
Blutzuckermessung nur mit sauberen und trockenen Händen
Vor dem Stechen hilft Händewaschen mit warmen Wasser und eine sanfte Massage der Fingerkuppe um die Durchblutung zu verbessern. Aber aufgepasst! Zu starkes massieren, oder regelrechtes zusammenquetschen des Fingers, um mehr Blut rauszudrücken, kann das Ergebnis beeinflussen. Dadurch kann sich nämlich Gewebeflüssigkeit in das Blut mischen. Der Messwert fällt dann fälschlicherweise niedriger aus, als er eigentlich ist.
Desinfizieren ist zwar an sich gut, doch am besten nicht direkt vor der Blutzuckermessung. Ist die Desinfektionsflüssigkeit nämlich nicht vollständig trocken, gelangt sie ins Blut und verflüssigt den Tropfen, was ebenfalls zu einem zu niedrigen Messergebnis führt. Dasselbe gilt auch für Seifenrückstände.
Gute Pflege und schnelles Stechen
Zu hohe Messwerte auf der anderen Seite können ihren Ursprung in ungewaschenen Händen haben. Patienten haben zum Beispiel vor der Blutzuckermessung Obst geschnitten oder gegessen. Die restliche Fruktose an den Fingern vermischte sich mit dem Blut und verfälschte damit die Ergebnisse.
Um das zu vermeiden, sollten die Hände immer sauber und gut abgetrocknet sowie gut gepflegt sein. Aber auf keinen Fall vor der Messung eincremen! Eine hohe Stechgeschwindigkeit bringt übrigens weniger Schmerz mit sich und Lanzetten sollten nur einmal verwendet werden, da sie schnell abstumpfen. Für ein ausgewogenes Ergebnissen raten Experten auch zum regelmäßigen Wechseln der Einstichstellen.
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