Auch die AOK Plus will ihre Überschüsse nicht in Form von Prämien an die Versicherten weitergeben. Stattdessen plant die Krankenkasse Sonderleistungen einzuführen. Die Krankenkasse hatte im vergangenen Jahr einen Überschuss von mehr als 350 Millionen Euro erwirtschaftet.
Am Dienstag der laufenden Woche hat der Verwaltungsrat der gesetzlichen Krankenkasse AOK Plus in der thüringischen Stadt Erfurt getagt. In der Tagung hatte die gesetzliche Krankenkasse beschlossen, ähnlich wie andere gesetzliche Krankenkassen, die Überschüsse aus dem vergangenen Jahr nicht an die Versicherten in Thüringen und Sachsen auszuzahlen.
Außerdem erklärte die Krankenkasse, dass sie bis 2014 ihre Beiträge nicht erhöhen will und auch keine Zusatzbeiträge einführen wird. Die gesetzliche Krankenkasse hatte allein im vergangenen Jahr einen Überschuss von gut 354 Millionen Euro erwirtschaftet.
Zusätzliche Leistungen geplant
Die Kasse begründete ihre Haltung damit, dass bei Auszahlung von Überschüssen diese versteuert werden müssten. Statt dem Staat das Geld zu schenken, will die AOK Plus die Überschüsse in Form von zusätzlichen Leistungen an die Versicherten weiter geben.
So sollen zum Beispiel apothekenpflichtige, aber nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel für Schwangere Versicherte bis zum 18. Lebensjahr erstattet werden, so die Krankenkasse. Des Weiteren will die AOK Plus auch Kosten für die Zahnprophylaxe übernehmen. Die AOK Plus gehört mit etwa 2,7 Millionen Versicherten zu den größten gesetzlichen Krankenkassen in Thüringen und Sachsen.
Milliardenüberschuss im ersten Quartal 2012
Die gesetzlichen Krankenkassen weigern sich schon seit Monaten erfolgreich gegen die Forderung der deutschen Bundesregierung, die Überschüsse in Form von Prämien auszuzahlen. Sie begründen ihre Haltung mit den steigenden Kosten im Gesundheitswesen.
Doch auch im ersten Quartal dieses Jahres haben die gesetzlichen Krankenkassen wieder einen Milliardenüberschuss eingefahren. Dieser liegt in der Höhe des Überschusses des vergangenen Jahres.
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