Autisten haben es nicht nur in ihrem privaten Leben schwer, sie haben auch große Probleme einen Job zu finden. Aus diesem Grund gibt das Unternehmen Auticon Menschen mit dem Asperger- Syndrom eine Chance. Ein weiterer Standort wird jetzt in Frankfurt eröffnet. Derzeitig sind bei dem Unternehmen 30 Autisten beschäftigt, bis Ende nächsten Jahres soll sich ihre Zahl verdoppeln.
Es gibt ganz spezielle Arbeitgeber in Deutschland, die auch Menschen mit Krankheiten eine Chance auf dem Arbeitsmarkt geben. Auticon ist einer von ihnen. Am 01. November eröffnete der IT- Dienstleister seinen mittlerweile vierten Standort. Das Besondere: Hier arbeiten nur Asperger- Autisten als IT- Tester.
Asperger wird nicht diagnostiziert sondern entdeckt
Ab Februar des kommenden Jahres soll der neue Standort dann Fahrt aufnehmen. In den kommenden Wochen werden dann die ersten Vorstellungsgespräche mit den potenziellen neuen IT- Testern stattfinden. Hier arbeiten dann Menschen mit Asperger- Syndrom, eine Abschwächung von Autismus.
Asperger wird meist entdeckt und nicht diagnostiziert, heißt es vielen Fällen. Diese Form des Autismus tritt in vielen Fällen nicht eindeutig auf, sondern äußert sich durch Schwächen in der sozialen Interaktion und Kommunikation. Diese Menschen sind oft nicht in der Lage, verbale und nonverbale Signale zu erkennen, daher werden sie von Mitmenschen häufig als sonderbar gesehen.
Jeder kann so sein wie er möchte
Aus diesem Grund haben diese Menschen natürlich auch große Probleme auf dem Arbeitsmarkt überhaupt einen Job zu finden. Bei dem Unternehmen Auticon kann allerdings jeder so sein wie er möchte, verspricht ein Sprecher des Unternehmens. Gerade dieses Unternehmen setzt auf die speziellen Fähigkeiten dieser Menschen.
Sie haben einzigartige Fähigkeiten im analytisch- logischen Denken, Genauigkeit, Konzentrationsvermögen und der Mustererkennung. Daher sind sie auch sehr gut in der Lage auch kleine Fehler in der Software zu entdecken. Um die Schwierigkeiten mit soziale Interaktion auszugleichen, werden ihnen Jobcoaches zur Seite gestellt, die im Hintergrund arbeiten und auch als Ansprechpartner für Kunden dienen.
Standorte in Hamburg und Stuttgart in Planung
Bis zum Ende des kommenden Jahres sollen im Standpunkt Frankfurt 15 Consultants und zwei Jobcoaches beschäftigt sein. Derzeitig arbeiten für da Unternehmen bereits 30 Asperger- Autisten. Bis Ende des Jahres soll sich ihre Anzahl verdoppeln und zudem sind weitere Standpunkte in Stuttgart und Hamburg in Planung.
Doch warum noch weitere Standpunkte? Das Unternehmen will möglichst vielen Autisten in ganz Deutschland eine Chance auf dem Arbeitsmarkt geben und ihnen eine Wohnortwechsel ersparen, weil dies für viele eine sehr große Hürde darstellt. Allerdings sollten alle Bewerber über umfangreiche IT- Kompetenzen und logisch- analytisches Denkvermögen verfügen.
Was meinen Sie?