Wer einmal an Grippe erkrankt ist, weiß, dass dies keine angenehme Angelegenheit ist. Oft bekommen Betroffene Medikamente verschrieben, die direkt gegen Grippe helfen sollen. Doch laut einer aktuellen Studie soll jetzt die Wirksamkeit eines dieser Mittel in Frage gestellt werden.
Der Nutzen des bekannten Grippemittels Tamiflu ist nach einer groß angelegten Untersuchung in Frage gestellt wurden. Demnach kann das bekannte Grippe- Mittel Tamiflu zwar die Dauer von grippeartigen Symptomen um ungefähr 12 Stunden verringern. Dafür riskieren die Betroffenen jedoch hohe Nebenwirkungen wie zum Beispiel Übelkeit oder Erbrechen.
25 Prozent höheres Sterberisiko
Zu diesem Ergebnis kommt die Cochrane Collaboration in ihrer Analyse medizinischer Studien in dem bekannten Fachmagazin „British Medical Journal“ („BMJ“). Hinweise darauf, dass das Medikament Komplikationen und Krankenhauseinlieferungen verhindert, fanden die Wissenschaftler in ihren Untersuchungen allerdings nicht.
Erst vor gut einem Monat war eine Untersuchung im Fachmagazin „The Lancet Respiratory Medicine“ zu einem anderen Schluss gelangt. Der Studie zufolge senkten Neuraminidasehemmer wie das Medikament Tamiflu auch einer ist bei Betroffenen, die während der H1N1-Epidemie zwischen 2009-2010 in Klinimen kamen, das Sterberisiko um ziemlich genau 25 Prozent. Die Gefahr sank ganz besonders dann, wenn sie die Arzneimittel früh amTage einnahmen.
Studien der Hersteller nicht zugänglich
Der Nutzen von dem Medikament Tamiflu und weiteren Mitteln, die das Virenenzym Neuraminidase hemmen, ist seit mehreren Jahren schon scharf umstritten, auch weil viele Studiendaten der Hersteller nicht für die Öffentlichkeit zugänglich waren.
Vor gut fünf Jahren hatten Regierungen auf der ganzen Welt zum Schutz vor der sogenannten Schweinegrippe H1N1 Milliardenbeträge für Vorräte ausgegeben, in erster Linie um gegen schwere Komplikationen vorzubeugen. Seitdem sei der Einsatz des Mittels drastisch gestiegen, schreibt das „BMJ“ in seinem aktuellen Bericht zum Abschluss.
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