Piloten und Bordpersonal sind einem doppelt so hohen Risiko ausgesetzt an Hautkrebs zu erkranken, wie der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der University of California, die am Mittwoch im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association Dermatology“ veröffentlicht wurde.
US-Studie zeigt erhöhtes Risiko für Flugpersonal auf
Ein internationales Team von Wissenschaftlern um Martina Sanlorenzo an der University of California in San Francisco hat 19 Studien ausgewertet und bezieht sich damit auf mehr als
266.000 Personen. Die Ergebnisse zeigten, dass Piloten zusammen mit Flugbegleitern 42 Prozent häufiger an schwarzem Hautkrebs erkrankten, wie der Bevölkerungsdurchschnitt.
Piloten erkrankten demnach 2,22 mal häufiger an Hautkrebs, wie die Durchschnittsbevölkerung. Die Häufigkeit tödlicher Erkrankungen war bei dieser Berufsgruppe 1,83 mal höher.Auch bei Flugbegleitern war die Wahrscheinlichekeit für Hautkrebserkrankungen um das 2,09-fache erhöht, allerdings war bei diesen das Risiko von schwarzen Melanomen weniger drastisch erhöht.
Schneebedeckte Berge und Wolken reflektieren UV-Strahlung
Die Autoren der Studie erklärten die Ergebnisse unter anderem mit dem Hinweis auf unterschiedliche technische Ausstattungen verschiedener Flugzeugtypen.
So blockierten die Scheiben aus Polykarbonaten die gefährlichen UVA-Strahlen fast vollständig, während ebenfalls eingestzte Scheiben aus Verbundglas 54 Prozent dieser gefährlichen Strahlen durchließen.
Die Forscher führen das Ergebnis aber auch auf die starke Reflexion der UV-Strahlen durch Wolken oder schneebedeckte Berge zurück, die 85 Prozent der Strahlung reflektieren würden. Zudem nehme die Strahlenbelastung mit steigender Flughöhe zu, weil der natürliche Schutz der Atmosphäre geringer werde.
UVA-Strahlung hauptverantwortlich für maligne Melanome
Die UV-Strahlung des Sonnenlichtes gilt neben genetischen Faktoren als Hauptursache für das Enstehen von sogenannten malignen Melanomen des schwarzen Hautkrebses. Diese Tumore gelten als besonders bösartig, da sie leicht streuen.
Abschließend wies Studienautorin Sanlorenzo darauf hin, dass man zwar keine Daten über Flugpassagiere habe, dass sich Vielflieger jedoch ebenfalls regelmäßigen dermatologischen Checks unterziehen und sich vor UV-Strahlung schützen sollten.
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