Bei Rheuma handelt es sich um Beschwerden am Sitz- und Bewegungsapparat mit fließenden, ziehenden und reißenden Schmerzen. Nun gibt es eine neue Therapie für diese Patienten: Transplantation von Stammzellen.
In unserem Körper dürfen sich jedoch nur die Zellen tummeln, die eine spezielle Proteinkombination haben. Bei unbekannten Zellen, kennt das Abwehrsystem des Menschen oft keine Gnade. So werden unbekannte Zellen von den Abwehrzellen eliminiert. Dieses System ist für uns überlebenswichtig, denn nur so sind wir vor den meisten Infektionen geschützt.
Symptome sehr unterschiedlich
Doch in einigen wenigen Fällen gerät dieses System außer Kontrolle und die Abwehrzellen greifen die eigenen Zellen an. In diesem Fall spricht man von einer Autoimmunkrankheit. Die schwere der Krankheit hängt davon ab, welche körpereigenen Zellen angegriffen werden. So kann es zu harmlosen bis zu lebensbedrohlichen Erkrankungen kommen. Auch rheumatische Erkrankungen zählen dazu.
Die Symptome und die Ausprägung können hingegen sehr unterschiedlich ein. So kann es zu den bekannten Gelenkschmerzen kommen, aber auch Niere, Haut und andere Organe können betroffen sein. Warum es zu der Krankheit Rheuma kommt, ist der Wissenschaft noch weitestgehend unklar. Bis heute ist nur klar, dass es einige Risikofaktoren gibt.
Äußerliche Einflüsse mitentscheidend
Diese begünstigen nicht nur den Ausbruch der Krankheit, sondern auch die Krankheitsschübe. Genetische Faktoren und äußerliche Einflüsse wie Stress, Hormone und Sonnenlicht spielen eine große Rolle. Besonders schwere Folgen hat die Krankheit Rheuma wenn sie einen systematischen Verlauf nimmt, wenn sie also an mehreren Stellen des Körpers auftritt.
Greift die Krankheit auch die Nieren an, kann es auch zu einem fortgeschrittenen Nierenversagen kommen. Es kann aber auch zu einem Angriff des Bindegewebes kommen. Dadurch kann die Funktion der Lunge, des Herzens, der Niere und des Magen- Darm- Trakts kommen. Daher ist bei dieser schwere der Krankheit eine konsequente Behandlung notwendig.
Behandlung bekannt aus der Krebstherapie
Wenn in diesen Fällen keine Medikamente mehr helfen, gibt es oft nur noch eine Möglichkeit: Eine Transplantation der Stammzellen. Diese Behandlung kennen vor allem viele Krebspatienten. Leider kommt diese Behandlung nur bei sehr wenigen Patienten in Frage. Erst wenn schwere Langzeitschäden der Organe drohen und auch Medikamente nicht mehr helfen, versucht man die Transplantation von Stammzellen, oft mit guten Ergebnissen.
Dabei tritt nicht selten eine sofortige Besserung der Krankheit auf, dies haben die Patienten dem nahezu kompletten Austausch des Immunsystems zu verdanken. Eine radikale Chemotherapie zerstört zunächst alle Abwehrzellen, auch die, die die körpereigenen Zellen angreifen. Da gesunde Abwehrzellen weiterhin genraucht werden, sorgt man mit einer Blutentnahme vor, die nach der Chemotherapie erfolgt.
Neues Immunsystem aufbauen
Eine ausreichende Zahl dieser Zellen findet man aber nicht einfach so im Blut. Erst wenn bestimmte Wachstumshormone verabreicht werden, wird die Produktion der Stammzellen in Knochenmark angeregt. Im Anschluss sind sie auch in hoher Konzentration im Blut zu finden. Somit sind sie dann auch in hoher Zahl in der Blutkonserve, die als Grundlage für die Transplantation dient.
Allerdings müssen auch schädliche Autoimmunzellen und andere Blutzellen aussortiert werden, so dass am Ende nur noch ein Gemisch von Stammzellen übrig bleibt, das nach der Chemotherapie verabreicht wird. Die Stammzellen suchen sich dann ihren Weg ins Knochenmark und bauen dort ein neues Immunsystem auf, ohne Autoimmunzellen.
Neue Medikamente in Sicht
Dies ist zumindest der Idealfall, allerdings können trotz Chemotherapie und des Aussortierens einige schädliche Autoimmunzellen zurückbleiben. Dies können die Wissenschaftler leider nicht ausschließen. Allerdings geht die Krankheit durch diese Behandlung deutlich zurück. Allerdings muss der Patient auch mit einer gewissen Infektionsanfälligkeit rechnen, immerhin hat er durch die Chemotherapie sein gesamtes Abwehrsystem verloren.
Ein Aufbau eines neuen Immunsystems braucht natürlich seine Zeit. Mindestens ein Jahr nimmt dieser Prozess in Anspruch. In Zukunft sollen aber auch Medikamente entwickelt werden, die gezielt Autoimmunzellen zerstören können, ohne der Körperabwehr zu schaden. Denn die korrekt funktionierenden Autoimmunzellen leiten einen lebenswichtigen Dienst für unsere Gesundheit.
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