Sandmücken, die bis zum heutigen Tage höchstens am Mittelmeer vorkamen, breiten sich immer weiter nach Norden aus. Das gefährliche an dieser Mückenart, sie übertragen eine gefährliche Tropenkrankheit.
Die so genannten Sandmücken sind potenzielle Überträger der gefährlichen Tropenkrankheit Leishmaniose. Bisher kamen sie nur im Mittelmeerraum vor, doch nun breiten sie sich immer mehr Richtung Norden aus. „Wir haben nun zum ersten Mal eine Sandmücken-Art innerhalb Hessens entdeckt, wurde Sven Klimpel vom Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) am Montag der laufenden Woche in einer aktuellen Mitteilung des Zentrums zitiert. Noch nie sei diese Art soweit nördlich entdeckt worden, heißt es weiter.
„Es handelt sich um die Sandmücken-Art Phlebotomus mascittii“, betont Klimpel in der aktuellen Mitteilung weiter. Das Tier wurde den aktuellen Angaben zufolge bei einem deutschlandweiten Mückenmonitoring nahe Gießen rund 500 Meter entfernt von bewohnten Häusern entdeckt. Es sei zwar noch nicht zweifeldfrei bewiesen, dass die Mückenart mehrere Krankheiten übertrage, „aber die Vermutung liegt nahe, dass sie es kann“, so der Experte.
Krankheiten können über Speichel übertragen werden
Leishmaniose ist in erster Linie in den tropischen Ländern verbreitet, kommt allerdings auch im Mittelmeerraum vor. Wegen der Ausbreitung der Sandmücken in den Norden Europas gibt es inzwischen auch hierzulande Fälle bei Tieren und vereinzelt auch bei Menschen.
Die einzelnen Krankheiten werden von Einzellern (Protozoa) verursacht und kann über den Speichel blutsaugender Insekten übertragen werden. Die Erreger können vor allem Hautgeschwüre verursachen, den Nasen- Rachenbereich befallen oder schwere Leber-, Milz- oder Knochenmarksschäden hervorrufen.
Was meinen Sie?