Gerade Senioren tun Hautveränderungen häufig als Alterserscheinungen und harmlose Schönheitsmakel ab. Doch besonders in fortgeschrittenem Alter können Auffälligkeiten der Haut und schlecht abheilende Stellen Anzeichen für Hautkrebs sein.
Heller Hautkrebs tritt häufig bei älteren Patienten und Patientinnen auf und verbirgt sich manchmal unter harmlos erscheinenden Krusten auf der Haut.
Wie der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) erklärte, würden aber besonders Senioren eine Behandlung von langsam wachsenden Tumoren oft als belastend oder unnötig empfinden und daher einen Arztbesuch hinauszögern.
Laut dpa weist der BVDD deshalb darauf hin, dass man bei größer werdenden oder immer wieder blutenden Stellen auf der Haut unbedingt einen Hautarzt kontaktieren sollte.
Arten und Ursachen von hellem Hautkrebs
Mit dem Begriff „heller Hautkrebs“ werden verschiedene Arten von Hauttumoren zusammengefasst. Aktinische Keratosen (Frühformen), der Basalzellkrebs aber auch das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom).
Als Ursache von hellem Hautkrebs gelten Verhornungsstörungen durch chronische Lichtschädigung der Haut.
Mit einer Zeitverzögerung von ca zehn bis zwanzig Jahren entstehen sie durch starke UV-Belastung über einen langen Zeitraum und einer damit verbundenen Schädigung der Erbinformation in den Zellen der Oberhaut.
Aktinische Keratosen treten deshalb hauptsächlich an Hautstellen auf, die den UV-Strahlen am meisten ausgesetzt sind. Dazu zählen vornehmlich Handrücken, Unterarme und der Kopf, wo sie typischerweise auf Stirn, Nase, Schläfen oder Wangen auftreten können.
Vor allem bei hellhäutigen Menschen ist der natürliche Schutz der Haut vor der Sonne geringer ausgeprägt und diese sind daher öfter von aktinischer Keratose betroffen als dunkelhäutige Menschen.
Aber auch bei Patienten, die aufgrund von Krankheiten (HIV-Infektion) oder der Einnahme von Medikamenten eine schlechtere Immunabwehr haben, besteht ein erhöhtes Risiko an den Frühformen des hellen Hautkrebs zu erkranken.
Die Häufigkeit von aktinischen Keratosen liegt in Europa bei Männern bei 15 Prozent in der erwachsenen Bevölkerung, während nur 6 Prozent der Frauen betroffen sind.
Die Heilungschancen bei hellem Hautkrebs sind sehr gut und Karzinome können meist mit einem operativen Eingriff entfernt werden, alternativ ist auch eine Strahlentherapie möglich.
Bleibt der helle Hautkrebs jedoch unbehandelt, so könne das Karzinom laut BVDD im schlimmsten Fall Metastasen bilden.
Untersuchung zur Früherkennung ab 35 Jahren
Eine frühe Diagnose ist in jedem Fall enorm wichtig für eine erfolgreiche Behandlung der Erkrankung. In Deutschland besteht für gesetzlich Krankenversicherte über 35 Jahren ein Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung.
Die Kosten für diese Untersuchung müssen von der Krankenkasse übernommen werden.
Eine derartige Untersuchung kann von Dermatologen oder anderen Medizinern mit entsprechender Fortbildung durchgeführt werden. Der Zeitaufwand des Hautkrebs-Screenings ist sehr gering.
Nach einem kurzen Vorgespräch werden alle Hautregionen am gesamten Körper gründlich durch genaues Ansehen und tasten auf Veränderungen untersucht. Als Hilfsmittel benutzen Ärzte dabei in der Regel ein Auflichtmikroskop.
Im Zweifelsfall wird eine Hautprobe entnommen und im Labor untersucht.
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