Der tragische Fall der vierjährigen Aliana, die an den Spätfolgen der Masern unvermeidlich sterben wird, erinnert auf schmerzhafte Art daran, dass die sogenannten Kinderkrankheiten keineswegs so harmlos sind, wie viele glauben. Es handelt sich vielmehr um ernst zu nehmende, schwerwiegende Krankheiten, die so hochgradig ansteckend sind, dass die meisten Menschen sie bereits im Kindesalter durchleben, und dann immun sind.
Eltern sind verunsichert wegen Impfung gegen Kinderkrankheiten
Seit einiger Zeit wird strittig diskutiert, ob eine Impfung gegen Kinderkrankheiten sinnvoll ist. Viele Eltern haben Angst vor möglichen Nebenwirkungen, oder sind der Meinung, es sei besser, wenn ihr Kind auf „natürliche“ Weise immunisiert wird, eben über das Durchleben der Krankheit. Sie fürchten, die Impfung überfordere das kindliche Immunsystem. Wahlweise wird auch auf angeblich sinistre Geschäftsmotive der Pharmaindustrie verwiesen.
Die meisten Kinderärzte hingegen und auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) raten in Übereinstimmung mit der medizinischen Forschung dringend zum Impfschutz. Alianas Kinderarzt betont zudem, dass er in seiner dreißigjährigen Tätigkeit als Mediziner bisher keine Nebenwirkungen einer Impfung erlebt habe.
Erfolgsgeschichte Impfung
Tatsächlich ist es den Impfungen zu verdanken, dass Diphterie, Kinderlähmung und viele andere Krankheiten hierzulande kaum noch vorkommen. Leider ist der Erfolg der Impfungen gleichzeitig ihr größter Feind: Denn je weniger Fälle der Erkrankungen vorkommen, desto seltener treten auch deren manchmal verheerende Komplikationen in Erscheinung. Stattdessen richtet sich die öffentliche Wahrnehmung auf Probleme und Nebenwirkungen der Impfungen. Manche Eltern sind inzwischen stark verunsichert und haben Angst, ihrem Kind eher zu schaden als es zu schützen.
Alianas Eltern haben eine Facebook-Seite eröffnet, um auf die Gefahren einer Maserninfektion aufmerksam zu machen. Die Mutter ruft zudem gezielt zur Impfung gegen Masern auf. „Ich kann nicht verstehen, dass es Frauen gibt, die sich gegen eine Impfung entscheiden, denn sie gefährden nicht nur ihre, sondern auch unsere Kinder“, zitiert die Online-Ausgabe der „Augsburger Allgemeine“ die Mutter des Mädchens.
Impfkalender zur Kontrolle des Schutzes
Unter dem nachfolgen Link finden Sie den aktuellen Impfkalender der „Standigen Impfkommission“ (STIKO) am Robert-Koch-Institut, der zentralen Einrichtung der Bundesregierung für die Krankheitsüberwachung und -prävention:
Die von der STIKO empfohlenen Impfungen sind sicher und gut verträglich. Trotzdem kann jede Impfung Nebenwirkungen haben und Komplikationen verursachen, teils auch sehr schwere. Die STIKO empfiehlt eine Impfung nur dann, wenn eine Komplikation durch die eigentliche Krankheit deutlich wahrscheinlicher ist als eine Komplikation durch die Impfung.
Weitere Information finden Sie hier.
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