Jeden tag verliert jeder Mensch eine gewisse Zahl von seinen Haaren, dies ist ein ganz natürlicher Vorgang. Das Haar erneuert sich mit diesem Prozess, und wächst wenig später wieder nach. Anders liegen die Dinge allerdings bei dem unbeliebten übermäßigem Haarausfall, der im Endeffekt zur Bildung einer Glatze führt. Wer rechtzeitig handelt, kann den Haarausfall jedoch deutlich bremsen und mitunter sogar stoppen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ in einem aktuellen Bericht.
Ursache des Haarausfalls auf den Grund gehen
Zunächst gilt es, mit der Hilfe eines Facharztes die Ursache des Haarausfalles herauszufinden: Liegt eine Erkrankung vor, oder handelt es sich um den genetisch bedingten Haarausfall? Hier gibt es bei der männlichen Glatzenbildung ein wichtiges Indiz: Wenn der Großvater mütterlicherseits eine Glatze hatte, dann ist die Wahrscheinlichkeit für erblichen Haarausfall groß.
Der Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag fällt angesichts der 80.000 bis 150.000 Haare, die jeder Mensch laut Mitteilung der „dpa“ unter Berufung auf den Bremer Hautarzt Uwe Schwichtenberg auf dem Kopf hat, kaum ins Gewicht. Die Anzahl der Kopfhaare stehe dabei zum Beispiel auch im Zusammenhang mit der Haarfarbe. So hätten Blonde die meisten Haare auf dem Kopf und Rothaarige die wenigsten. „Brünette und Schwarzhaarige liegen dazwischen“, zitiert die „dpa“ den Bremer Hautarzt. Von den Haaren, die ausfallen, verbleiben normalerweise zudem die Haarwurzeln in der Kopfhaut, so dass anschließend neue Haare nachwachsen können und der Verlust ausgeglichen wird, erläutert die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf Nusret Cikotic vom Bundesverband Deutscher Apotheker.
In Bezug auf die möglichen Ursachen des Haarausfalls erläutert der Hautarzt Uwe Schwichtenberg gegenüber der „dpa“, dass neben den erblich bedingten auch andere Ursachen in Betracht kommen. Beispielweise gehe kreisrunder Haarausfall, bei dem eine oder mehrere kreisrunde kahle Stellen in der Kopfbehaarung auftreten, vermutlich auf eine Autoimmunkrankheit zurück. Der sogenannte diffuse Haarausfall kann indes durch eine Schilddrüsenerkrankung oder durch Stress hervorgerufen werden, so die Mitteilung der „dpa“. Des Weiteren zeige sich Haarausfall vermehrt infolge von radikalen Schlankheitskuren, aber auch bei starken hormonellen Schwankungen wie beispielsweise bei Frauen nach der Schwangerschaften oder in den Wechseljahren.
Zwei wirksame Haarwuchsmittel sind derzeitig erhältlich
Die Behandlungsmöglichkeiten bei Haarausfall sind komplex. Zahlreiche Mittel versprechen Abhilfe, doch tatsächlich wirken diese meist nur sehr eingeschränkt. Liegt dem Haarausfall eine Erkrankung zu Grunde, besteht die Therapie in der Behandlung dieser Krankheit. Können keine offensichtlichen Ursachen ausgemacht werden, bleibt die Möglichkeit, sogenannte Haarwuchsmittel einzusetzen. In dem Beitrag der „dpa“ bewerten die Experten die Wirkung von Mitteln wie speziellen Shampoos und Koffein-Tinkturen jedoch eher skeptisch. Hier würden die verfügbaren Studien oft wissenschaftlichen Ansprüchen nicht gerecht, berichtet die „dpa“. Allerdings seien zwei Mittel – Finasterid und Minoxidil – verfügbar, bei denen tatsächlich eine Wirkung nachweisbar sei.
Haarausfall Vorbeugung
Vorbeugen lässt sich dem Haarausfall laut Mitteilung der „dpa“ auf verschiedene Arten. Beispielweise helfe eine ausgewogene Ernährung. „Wer wegen Übergewicht auf Diät ist, sollte sich vom Arzt gegebenenfalls Vitamin- und Mineralstoffpräparate verschreiben lassen“, wird der Hautarzt Schwichtenberg von der „dpa“ zitiert. Empfohlen wird auch, die Haare ausschließlich mit milden Shampoos zu Waschen und die Haare nur bei gesunder Kopfhaut zu färben.
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