Patienten die stark unter der Krankheit Arthrose leiden und bei denen keine Medikamente, Schmerzmittel und Physiotherapie mehr helfen, sollten sich Gedanken über ein künstliches Gelenk machen. Doch nicht jeder Betroffene ist für ein künstliches Gelenk geeignet. Besonders Menschen mit Herz- Kreislauf-Problemen und Übergewicht sollten sich zwei Mal überlegen, ob sie sich ein künstliches Gelenk einsetzen wollen.
Patienten die an Arthrose erkrankt sind kennen das Problem, sie sind in ihren Bewegungen stark eingeschränkt. Doch durch ein künstliches Gelenk können Betroffene ihre Mobilität und ihre Lebensqualität zurückerlangen. Doch nicht selten haben Patienten Angst vor einem Eingriff, denn nicht immer ist er sinnvoll.
Unterschiedliche Beratungsangebote können dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Bei Arthrose handelt es sich um Verschleißerscheinungen des Gelenks. Bei einigen Patienten greifen keine Medikamente oder Physiotherapie mehr. Daher hilft bei vielen nur noch Eines: Ein künstliches Gelenk.
Schmerzmittel sind keine dauerhafte Lösung
Entscheidend ist hier aber die individuelle Situation des Patienten. Auch die Beschwerden des Patienten spielen bei einem künstlichen Gelenk eine ganz große Rolle, betonten Experten immer wieder. Besonders die persönliche Schmerzempfindlichkeit spielt hier eine ganz große Rolle. Hier kann es von Patient zu Patient große Unterschiede geben.
Ein künstliches Gelenk sollte dann in Erwägung gezogen werden, wenn die Lebensqualität des Patienten stark eingeschränkt ist, die Schmerzen auch nachts und nach Ruhephasen auftreten und der Patient schon seit geraumer Zeit Schmerzmittel einnimmt. Die Erfolgschancen liegen in Deutschland bei gut bis sehr gut nach dem Eingriff keine Schmerzen mehr zu verspüren.
Immer schön in Bewegung bleiben
Natürlich verschwinden die Schmerzen nicht von heute auf morgen. Der Patient muss sich auf einen sieben bis acht- tägigen Krankenhausaufenthalt einstellen. Zudem muss er bis zu sechs Wochen an Krücken gehen, gefolgt von einem bis zu drei monatigen Muskeltraining. Allerdings gibt es auch körperliche Erkrankungen die gegen eine Operation sprechen: Zu ihnen zählen Übergewicht, Herz- Kreislauf- Erkrankungen und Wundheilungsstörungen.
Wer sich gegen eine Operation entscheidet oder sie auf einen späteren Zeitpunkt verschieben will, sollte aber weiter in Bewegung bleiben. Beweglichkeit und Kraft sollte so lange wie möglich erhalten bleiben. Bei Knieschmerzen ist Radfahren zu empfehlen, bei Hüftproblemen, Übungen im Wasser. In Deutschland werden pro Jahr etwa 350.000 – 400.000 künstliche Gelenke eingesetzt, Tendenz steigend.
An Zweitmeinungszentren wenden
Wer sich unsicher ist, ob er ein künstliches Gelenk braucht oder die Ausführungen seines Arztes nicht verstanden hat, kann sich an eine der 21 unabhängigen Beratungsstellen in Deutschland wenden. Diese sind zudem auch kostenlos. Außerdem finden Patienten in den so genannten Zweitmeinungszentren großer Kliniken Hilfe. Einige Kliniken überprüfen dann auch das Für und Wieder des Eingriffs.
Diese Zentren arbeiten nach bestimmten Richtlinien und müssen auch Qualitätskriterien erfüllen. Die Operationen werden in den meisten Fällen mit modernen Methoden und fast ausschließlich von erfahrenen Spezialisten vorgenommen. So werden zum Beispiel computergestützte Navigationssysteme verwendet, um das Gelenk besonders präzise einzusetzen.
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