Seit diesem Sommer können Nichtversicherte in die Krankenversicherung zurückkehren, ohne die säumigen Beiträge nachzahlen zu müssen. Am Ende dieses Jahres läuft das Angebot der Bundesregierung aus. Doch bis heute haben nur knapp 8000 Nichtversicherte dieses Angebot genutzt.
Trotz der Krankenversicherungspflicht in Deutschland gibt es noch immer Bundesbürger ohne Krankenversicherung. Im Moment sollen es mehr als 100.000 Menschen sein. Ein neues Gesetzt sollte dies eigentlich ändern. Aber bis heute machten davon nur etwa 8000 Nichtversicherte Gebrauch, wie die „Berliner Zeitung“ berichtet.
Seit 2007 gilt Krankenversicherungspflicht
Wenn Nichtversicherte in die Krankenversicherung zurückkehren, werden ihnen die Beitragsschulden erlassen, doch nur wenige Nichtversicherte haben dieses Angebot bis jetzt genutzt und sich bei ihrer alten Krankenkasse angemeldet. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie die Berliner Zeitung berichtet.
Seit dem Jahr 2007 sind alle ehemaligen gesetzlich Versicherten dazu verpflichtet, sich wieder krankenversichern zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle aus welchen Gründen sie ihren Versicherungsschutz verloren haben. Seit dem Jahr 2009 gilt diese Regelung im Übrigen auch für alle ehemaligen Privatversicherten.
Auch Säumniszuschläge werden erlassen
Seit diesem Tag ist auch ein Beitrag fällig. Wer sich allerdings bis heute nicht bei seiner gesetzlichen Krankenkasse gemeldet hat, hat Beitragsschulden angesammelt. Unter Umständen kommen dann auch noch Säumniszuschläge hinzu. Holt ein Nichtversicherter die Meldung bei seiner gesetzlichen Krankenversicherung nach, werden ihm die Beitragsschulden von der gesetzlichen Krankenkasse erlassen.
Neben den Beitragsschulden werden den Nichtversicherten auch die Säumniszuschläge erlassen, die unter Umständen angefallen sein könnten. Nach einem aktuellen Bericht der Berliner Zeitung kehrten bis Ende November dieses Jahres aber nur 5000 Nichtversicherte zu ihrer gesetzlichen Krankenversicherung zurück.
Ab 2014 wieder Säumniszuschläge fällig
Zu ihrer ehemaligen privaten Krankenversicherung kehrten etwa 2700 Nichtversicherte zurück. Nach aktuellen Zahlen gab es im Jahr 2011 etwa 137.000 Nichtversicherte in Deutschland. Unter ihnen waren in erster Linie Kleinselbstständige, Existenzgründer und Obdachlose. Das aktuelle Angebot ist allerdings nur bis zum Ende des laufenden Jahres gültig.
Das Gesetzt war im Sommer in Kraft getreten. Wie es im Bericht des Blattes weiterheißt, müsse nun geprüft werden, ob weitere Maßnahmen nötig sind, um die Zahl der Nichtversicherten weiter zu senken. Zwar sind ab dem Jahr 2014 wieder Nachzahlungen der versäumten Beiträge fällig, aber selbst dann können Nichtversicherte mit einer Ermäßigung rechnen.
Säumniszuschlag wird gesenkt
In der Regel werden den Nichtversicherten dann die Säumniszuschläge erlassen. Außerdem wird der Säumniszuschlag von derzeitig fünf Prozent auf einen Prozent pro Monat heruntergesetzt.
Noch nicht gezahlte Säumniszuschläge werden dann ebenfalls auf ein Prozent heruntergesetzt, wie die Caritas kürzlich betonte. Der Differenzbetrag wird dem Nichtversicherten erlassen. Dafür muss der Nichtversicherte lediglich einen formlosen Antrag bei seiner gesetzlichen Krankenkasse stellen.
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