Die Krankenkassen kritisierten das hohe Einkommensplus von deutschen Arztpraxen. Die AOK stellte die Frage, welchen Gegenwert die Versicherten für so drastische Honorarerhöhungen bekämen. In einer Studie des Statistischen Bundesamtes war herausgekommen, dass deutsche Arztpraxen ihre Einkommen zwischen 2007 und 2011 um durchschnittlich 21 Prozent steigern konnten.
Die gesetzlichen Krankenkassen verhandeln ja jährlich mit den Medizinern über die Ärztehonorare. Dennoch zeigten ich die Krankenkassen erstaunt, das die Zuwächse in den letzten Jahren so hoch ausgefallen sind. Wie die AOK in einer Stellungnahme betonte, bleibt offen, welchen Gegenwert die Versicherten für das 17 Prozentige Einkommensplus erhalten haben.
Zudem ist es auch unzumutbar, dass einige Ärztegruppen ihre Einkommen um bis zu 35 Prozent steigern konnten. Die aktuelle Studie des Statistischen Bundesamts hatte herausgefunden, dass Arztpraxen im Jahr 2011 483.000 Euro verdienten, dies waren 21 Prozent mehr als noch im Jahr 2007.
Laufende Kosten müssen noch abgezogen werden
Allerdings mussten die Mediziner davon noch laufende Kosten wie Personal und Sozialabgaben bestreiten, die Kosten für Praxis und Personal stiegen im selben Zeitraum auch etwas an, allerdings nicht so stark wie die Einkommen der Mediziner. Auch der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, kann das hohe Einkommensplus der deutschen Mediziner nicht nachvollziehen.
So dürften Fachärzte nicht das Doppelte oder Dreifache eines Hausarztes verdienen. Dies könnte in der Umkehrrechnung dazu führen, dass sich junge Mediziner dagegen entschieden Hausarzt zu werden. Mitte dieses Monats hatten die Honorarverhandlungen für dieses Jahr begonnen.
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