Ab dem kommenden Jahr wollen einige Krankenkassen im Zuge der Finanzreform der Krankenkassen ihre Beiträge senken. Experten gehen aber auch davon aus, dass spätestens im Jahr 2017 die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung wieder steigen werden, weil die Milliardenreserven dann aufgebraucht sein dürften.
Seit Jahren müssen alle gesetzlich Versicherten denselben Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung abführen. Doch dies könnte sich im Zuge der Kassenreform ändern. Daher stellen einige gesetzliche Krankenkassen niedrigere Beiträge in Aussicht. Eine von ihnen ist eine der größten Krankenkassen, die Techniker Krankenkasse.
Einem aktuellen Medienbericht zufolge sollen die Beitragssenkungen zum 1. Januar 2015 fassen. Das ergab eine aktuelle Umfrage unter den gesetzlichen Krankenkassen die von der „Rheinischen Post“ in Auftrag gegeben wurde.
Sonderbeitrag fällt weg
Zu den gesetzlichen Krankenkassen die ihre Beiträge senken wollen gehören neben der bereits angesprochenen Techniker Krankenkasse mit knapp neun Millionen Versicherten auch die Big direkt, die HKK, die Knappschaft und drei Krankenkassen aus dem Verband der Betriebskrankenkassen (BKK Firmus, BKK VDN, BKK VBU).
Alle anderen gesetzlichen Krankenkassen machten hingegen keine Angaben, ob sie im Zuge der Finanzreform des Systems der gesetzlichen Krankenkassen eine Beitragssenkung durchführen werden. Grund für die erste Beitragssenkung seit mehreren Jahren ist die verabschiedete Kassenreform. Ab dem 1. Januar des kommenden Jahres fällt der Sonderbeitrag weg und der Beitrag geht auf 14,6 Prozent zurück.
Ab 2017 Beitragssatz von 16 Prozent?
Allerdings haben die gesetzlichen Krankenkassen die Möglichkeit ab dem kommenden Jahr Zusatzbeiträge zu erheben, die der Versicherte aus der eigenen Tasche bezahlen muss. Für die Arbeitgeber bleibt der Anteil zur gesetzlichen Krankenkassen gleich. Zu Beginn werden aber noch viele Krankenkassen über Beitragsüberschüsse verfügen, deshalb können sie mit niedrigeren Beiträgen auf Kundenfang gehen.
Allerdings gehen viele Experten davon aus, dass ab dem Jahr 2017 viele gesetzliche Krankenkassen einen höheren Beitrag verlangen werden. Allein durch den Wegfall des Sonderbeitrags gehen den Krankenkassen elf Milliarden Euro verloren. Der durchschnittliche Beitragssatz wird dann bei etwa 16 Prozent liegen, prophezeien Experten. Wenn alle Krankenkassen gleichzeitig ihren Beitrag erhöhen, ist der Reiz zu wechseln allerdings dahin.
Beitragssatz könnte ab 2016 immer weiter steigen
Einige Experten gehen auch davon aus, dass der Beitragssatz ab dem Jahr 2016 pro Jahr etwa um 0,2 Prozentpunkte steigen dürfte. Der Zusatzbeitrag dürfte sich im Jahr 2017 dann auf 1,3 bis 1,5 Prozent belaufen.
Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass Zusatzbeiträge ein Todesurteil für eine Krankenkasse sein kann. So mussten in der Vergangenheit schon zwei Krankenkassen dicht machen, nach dem sie Zusatzbeiträge erheben mussten und ihnen in Folge dessen die Versicherten wegliefen. Man darf also gespannt sein, wie lange die Krankenkassen ohne Zusatzbeiträge auskommen.
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