Eine aktuelle US- Studie hat jetzt offensichtliche herausgefunden, dass traumatische Erlebnisse sich ins Erbgut einrennen und die Erbanlagen über mehrere Generationen hinweg deutlich verändern können. Außerdem können diese Erlebnisse auch verschiedene Krankheiten begünstigen, wie eine weitere Studie aus den Niederlanden jetzt ermittelte.
Seelische Leiden sind nicht nur für den Betroffenen schlimm auch Freunde und Angehörige leiden mit. Traumatische Ereignisse verändern aber auch die Aktivität der Erbanlagen und das über Generationen hinweg. Psychiater suchen die Ursachen für physische Erkrankungen oft in der Vergangenheit des Betroffenen.
Besonders traumatische Erinnerungen in der Kindheit können zu psychischen Problemen im Erwachsenenalter führen. Warum dies so ist, beginnen die Wissenschaftler erst jetzt zu verstehen. Nicht nur die eigene Biographie entscheidet darüber, ob wir gesund durchs Leben gehen, sondern auch unsere direkten Vorfahren.
Nachkommen verhielten sich ähnlch
So worden im Rahmen einer Studie die Spuren großelterlicher Erlebnisse noch im Erbgut der Enkel nachgewiesen. US- amerikanische Wissenschaftler konnten im Rahmen einer Studie nachweisen, dass sich negative Erfahrungen der Großeltern auf das Verhalten ihrer Enkel auswirkten, zumindest bei Mäusen.
Diese mussten anhand von Elektroschocks lernen, dass der Geruch des Stoffes Acetophenon nichts Gutes bedeutet. Wenig später zuckten die Nager schon, wenn ein Geruch von Mandel in der Luft lag, obwohl noch gar kein Elektroschock erfolgt war. Ein ähnliches Verhalten legten auch die Nachkommen an den Tag, wie die Wissenschaftler berichteten.
Traumatische Erlebnisse vererbt
Und das obwohl sie den Geruch nie zuvor gerochen hatten und auch keine Elektroschocks bekommen hatten. Die Nachkommen der Lerngruppe zuckten deutlich öfter bei dem Geruch von Mandeln, als die Kontrollgruppe, die nie Elektroschocks bekommen hatten. Doch damit noch nicht genug, auch die Enkel litten noch unter den schmerzhaften Erfahrungen ihrer Großeltern.
Zudem fanden die Wissenschaftler Veränderungen in den Hirnregionen, die Gerüche verarbeiten. Weitere Faktoren, wie zum Beispiel Umwelteinflüsse konnten die Wissenschaftler hingegen ausschließen. Das gelernte Zittern schien sich also ins Erbgut eingebrannt zu haben, so die Wissenschaftler.
Stress spielt eine Rolle
Zudem scheint es sich auf die nachfolgenden Generationen übertragen zu haben. Die Wissenschaftler vermuten die Veränderungen aber nicht in den Genen selbst, sondern vielmehr in den Strukturen, die die Gene steuern. DNA- Strukturen, die die Aktivität von Erbeigenschaften regeln, machen einen Großteil unseres Erbgutes aus.
Sie funktionieren wie Schalter, die nach Bedarf Gene an und ausschalten können. Traumatische Erlebnisse scheinen sich genau auf diese DNA- Abschnitte auszuwirken, mit lebenslangen Folgen. Aber auch Stress kann sich negativ auswirken, er gilt als unabhängiger Risikofaktor.
Deutlich öfter Herz- Kreislauf- Erkrankungen
So kann es auch zu deutlichen Stoffwechselveränderungen und zu einem erhöhten Krebsrisiko kommen, wie eine Studie aus den Niederlanden ermittelte. Betroffen waren die Niederländer die während des Hungerwinters 1944 geboren worden. Lebensmittel waren damals rar und Mütter und Babys unterernährt.
Während sich die Situation dieser Menschen in den folgenden Jahren verbesserte, schein eine Spur der einstigen Not im Erbgut zurückzubleiben. Die Kinder des Hungerwinters litten 50 Jahre später doppelt so oft an Herz- Kreislauf- Erkrankungen.
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