Britische Wissenschaftler könnten unter Umständen ein neues Medikament gegen Alzheimer gefunden haben. Zumindest bei Versuchen mit Mäusen hat das Medikament gewirkt. Bis zur Marktreife hat das Medikament noch einen weiten Weg vor sich. Größtes Problem sind die großen Nebenwirkungen.
Laut einer aktuellen Umfrage haben die meisten Deutschen davor Angst im Alter an Alzheimer zu erkranken, denn die Krankheit gilt bis heute als unheilbar. Doch es gibt ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Ein bei Mäusen erfolgreich getestetes Medikament könnte bei Alzheimer helfen. Der neue Wirkstoff soll für die Fortsetzung der Eiweiß- Produktion im Gehirn sorgen. Der Nachteil: Das neue Medikament ist noch weit von der Marktreife entfernt.
Produktion im Gehirn fortsetzen
Trotz neutonaler Erkrankungen soll das Medikament dafür sorgen, dass die Produktion von Proteinen im Gehirn fortgesetzt wird.
Von der Krankheit Alzheimer ist bekannt, dass sich Ablagerungen von fehlgeformten Eiweißproduktionen im Gehirn bilden. Um sich davor zu schützen, stoppt das Gehirn die Produktion von Proteinen. Die fehlgeformten Proteinklumpen sind auch unter dem Namen Plaques bekannt. Diese führen dazu, dass der Schutzmechanismus nicht mehr abgeschaltet wird.
Kaum noch Gehirnzellen gestorben
Doch das Gehirn benötigt die lebenswichtigen Proteine. Werden die Proteine also nicht mehr produziert, sterben immer mehr Nervenzellen ab. Daraus folgt der Gedächtnisverlust. Die britischen Wissenschaftler testen nun ein Medikament dass die für die Eiweißproduktion im Gehirn fortsetzt. Das neue Medikament testeten die Forscher an 29 Mäusen.
Das Medikament setzt an einem Enzym namens PERK an. Dieses spielt bei der Eiweißbildung im Gehirn eine wichtige Rolle. Mäuse die mit dem neuen Medikament behandelt wurden, wiesen nach sieben Wochen keinen Gedächtnisverlust mehr auf. Auch eine Analyse der getöteten Mäuse zeigte auf, dass kaum noch Gehirnzellen gestorben waren.
35 Millionen Patienten
Das Experiment war den Wissenschaftlern zufolge zwar ein großer Erfolg, dennoch ist man noch weit entfernt von einem Medikament für Menschen. Ein Grund dafür sind die großen Nebenwirkungen des Medikaments. Auch die Alzheimer- Gesellschaft Großbritanniens warnte davor die Ergebnisse überzubewerten, denn die Ergebnisse sind nicht direkt auf den Menschen übertragbar.
Bis zur Marktreife des Medikaments sei noch viel Forschung notwendig, hieß es weiter. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden weltweit mehr als 35 Millionen Menschen an Alzheimer. Die weitverbreitetste Form ist de Demenz. Die Zahl der Patienten dürfte bis 2030 auf mehr als 65 Millionen ansteigen.
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