Wissenschaftler in Südafrika haben ein neues Gerät zu Erkennung von Tuberkulose getestet. Es kann innerhalb von zwei Stunden den Erreger nachweisen und hat eine Genauigkeit von 83 Prozent. Allerdings hat ein früher Behandlungsbeginn keine Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf. Zudem kostet das Gerät sehr viel Geld.
Tuberkulose ist eine Krankheit die beim Menschen in erster Linie die Lunge befällt. Ein neuer Test kann die Krankheit jetzt sehr schnell und vor allem präzise voraussagen. Der frühe Behandlungsbeginn scheint aber keinen positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit zu haben.
Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie aus Südafrika. Die Wissenschaftler wandten in ihrer aktuellen Studie das Testgerät „Xpert MTB/RIF“ bei 744 Probanden mit Tuberkulose- Symptomen in den afrikanischen Ländern Tansania, Sambia, Südafrika und Simbabwe an. Das Testgerät kann den Erreger innerhalb von zwei Stunden nachweisen.
Hohe Genauigkeit
Bei 758 weiteren Testpersonen wurde der Nachweis der Erkrankung mittels mikroskopischer Untersuchung von Lungensekret vorgenommen. Der Nachweis kann in einigen Fällen schon Mal mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Mit dem neuen gerät wurden 83 Prozent der Probanden richtig diagnostiziert, bei dem herkömmlichen Verfahren waren es hingegen nur 50 Prozent.
Die Probanden wurden nach dem Test noch zwei Mal untersucht, einmal zwei Monate und einmal sechs Monate nach dem Test. Beim Krankheitsverlauf zeigten sich bei beiden Testverfahren keine Unterschiede. Und das obwohl die Behandlung mit dem neuen gerät sehr viel früher beginnen konnte.
Gerät wahrscheinlich zu teuer für ärmere Länder
Auch gibt es keine Unterschiede in der Schwere der Krankheit, in beiden Gruppen waren acht Prozent der Probanden verstorben. Daher stellt sich die Frage, ob der Test vor allem in ärmeren Ländern sinnvoll sei, weil das Testgerät sehr viel Geld kostet.
Tuberkulose ist derzeitig die schlimmste Infektionskrankheit der Welt. Im vergangenen Jahr infizierten sich 8,6 Millionen Menschen neu mit der Krankheit. 1,3 Millionen Menschen starben im vergangenen Jahr an der Krankheit. Die meisten Infektionen (95 Prozent) tragen sich jedoch in Entwicklungs- und Schwellenländern zu. Ohne Behandlung stirbt jedoch jeder zweite Patient.
Was meinen Sie?