Bislang war es für Hundehautwurm in Deutschland zu kalt. Doch jetzt haben Wissenschaftler in zwei aufeinander folgenden Jahren die Larven bei Mücken und Hunden nachgewiesen. Besonders bedrohlich ist die Lage in Brandenburg. In schlimmsten Fall kann der Parasit eine Hirnhautentzündung auslösen.
In diesem Jahr haben wir eine regelrechte Mückenplage, als wäre das nicht schon genug, haben Wissenschaftler zum ersten Mal in Deutschland in Stechmücken die Larven des gefährlichen Hundehautwurms nachgewiesen. In der Vergangenheit war es in Deutschland dafür zu kalt. Doch nun droht der Parasit sich in Deutschland auszubreiten. Er kann beim Menschen die Hirnhautentzündung verursachen.
Deutschland eigentlich zu kalt
Am meisten kommen die Larven bei Hunden vor, aber auch wildlebende Tier wie Füchse, Marder oder Mücken können die Larven übertragen. Bei diesen Tieren können sich die Larven zu geschlechtsreifen Würmern weiterentwickeln. Ursache dafür ist die Klimaveränderung und die Einfuhr infizierter Hunde aus Südeuropa. Bislang war dieser Wurm in Zentraleuropa nicht heimisch.
Deutschland war in der Vergangenheit nicht von dem Wurm bedroht, weil es für die Larven hierzulande zu kalt war. Die Larve braucht zur Entwicklung bis zu 30 Tagen. Aber eine Stechmücke lebt im Schnitt weniger als 30 Tage. Wird es in Deutschland allerdings wärmer, werden die Bedingungen für die Hundehautwürmer auch besser.
Juli und August am gefährlichsten
Nach aktuellen Klimaberechnungen könnten sich die Larven zumindest in den Sommermonaten Juli und August schnell genug entwickeln. Der Wurm wurde in zwei aufeinander folgenden Jahren gefunden. Daher gehen die Wissenschaftler davon aus, dass in dem Bundesland Brandenburg bereits eine stabile Übertragung stattfindet.
Infektionen kommen hauptsächlich in Südeuropa, in vielen Ländern Afrikas und Asien vor. In den letzten Jahren gab es auch Berichte über Infektionen in den Ländern Österreich, Polen und Tschechien. Und neuerdings jetzt auch bei Hunden in Deutschland. Um die Ausbreitung zu verhindern, müssen Tierärzte möglichst viele infizierte Hunde behandeln.
75.000 Stechmücken untersucht
Symptome haben die Hunde oft keine, in einigen Fällen haben sie jedoch Juckreiz oder eine Hautentzündung. Infizierte Hunde können den Wurm bis zu sieben Jahre in sich tragen, wie es weiter hieß.
In den vergangenen zwei Jahren haben deutsche Wissenschaftler 75.000 Stechmücken an 55 Orten in Deutschland gesammelt. In drei Stechmücken aus Brandenburg fanden die Forscher wiederholt die Larven des Hundehautwurms. Es war allerdings auch das erste Mal, dass in Deutschland so viele Stechmücken auf den gefährlichen Parasiten untersucht worden. Dadurch wollen die Wissenschaftler rechtzeitig vor einer Ausbreitung waren.
Hirnhautentzündung möglich
Der Mensch wird hingegen eher zufällig als Fehlwirt über Stechmücken infiziert. In den meisten Fällen erreichen die Würmer nach der Übertragung nicht die Geschlechtsreife und sterben spontan ab. Mediziner diagnostizieren meist nur wandernde Schwellungen und Knotenbildung an der Haut. In manchen Fällen finden sie frühere Parasitenstadien am Auge, die dann operiert werden müssen.
In manchen Fällen kommt es dann auch zu einer hohen Infektionslast mit Entwicklung zur Geschlechtsreife. Dann können Krankheitsbilder wie Hirnhautentzündung beim Menschen auftreten. Diese muss dann mit Medikamenten behandelt werden.
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