Jedes 50. Kind auf der Welt leidet in der heutigen Zeit schon an einer Allergie gegen Erdnüsse. Hierbei muss das Kind nicht mal Erdnüsse zu sich nehmen um einen allergischen Schock zu erleiden, da viele Produkte Spuren von Erdnüssen enthalten. Doch Wissenschaftler aus Großbritannien haben jetzt eine Behandlung entwickelt die offensichtlich Anlass zur Hoffnung gibt. Dennoch sind weitere Forschungen nötig.
Die Nussallergie gehört zu den weitverbreitetsten Allergien weltweit. Besonders Kinder leiden immer öfter unter Erdnussallergien. Dabei müssen die Kleinen nicht einmal Erdnüsse zu sich nehmen, um einen allergischen Schock zu bekommen. In vielen Fällen reichen schon Spuren von Nüssen in anderen Lebensmitteln. Doch Wissenschaftler haben jetzt eine neue Therapie entwickelt.
Leidet ein Kind unter einer Erdnussallergie und es befinden sich Spuren dieser Nüsse in einem Lebensmittel, kommt es zu einem allergischen Schock, dabei kommt es zu Schwellungen und Atemnot, die nicht selten auch lebensbedrohlich werden können. In der heutigen Zeit leidet bereits jedes 50. Kind unter so einer Allergie, Tendenz steigend.
Toleranz stufenweise erhöhen
Besonders Kinder in den Industriestaaten leiden immer öfter unter Erdnussallergien. Außerdem sind Erdnüsse in der Zwischenzeit der häufigste Grund für allergische Reaktionen auf Lebensmittel. Doch eine neue Studie aus Großbritannien gibt jetzt Anlass zur Hoffnung. Den Wissenschaftlern gelang es das Immunsystem der Allergiker durch ein spezielles Erdnussmehl zu stärken,
Die neue Therapie zielt darauf ab, die Toleranz der Allergiker gegenüber Erdnüssen stufenweise langsam zu erhöhen, erklären die britischen Wissenschaftler in ihrem Bericht. An der Studie nahmen 99 Kinder unter 16 Jahren teil, die an einer schweren Erdnussallergie litten. Über die Nahrung nahmen sie einen Schuss des Erdnussmehls zu sich.
80 Prozent sprachen auf die Therapie an
Zu Beginn verwendeten die Forscher eine kleine Dosis von zwei Milligramm und steigerten diese langsam auf zuletzt 800 Milligramm. Zeitgleich beobachteten die britischen Forscher, ob die Kinder auf das Erdnussmehl allergisch reagierten. Die häufigsten Reaktionen der Kinder waren ein Juckreiz im Mund, Übelkeit und Magenschmerzen.
Doch nach gut einem halben Jahr der Behandlung konnten mehr als 80 Prozent der jungen Testpersonen ohne Probleme eine Handvoll Erdnüsse zu sich nehmen. Das stellt einen Wendepunkt der Kinder in ihrem Leben dar, denn vor Beginn der Behandlung konnten sie nicht mal kleinste Mengen an Erdnüssen zu sich nehmen und ihre Eltern mussten viel Zeit damit verbringen, die Zutatenliste der Lebensmittel zu lesen, so die Wissenschaftler weiter.
Allergische Reaktionen sollen vermieden werden
Mit der neuen Behandlung soll auf keinen Fall erreicht werden, dass Erdnuss- Allergiker Tag täglich jetzt Riesenmengen an Erdnüssen essen können, sondern es sollen lediglich lebensgefährliche Reaktionen vermieden werden, falls sich doch einmal Spuren von Erdnüssen in Lebensmitteln befinden.
Vor der Studie konnten die Kinder keine Donuts essen, weil sie Spuren von Erdnüssen enthalten, nach der Studie war es ihnen möglich fünf Erdnüsse pro Tag zu essen, dank der gewonnen Immunität gegen die Erdnüsse. Dennoch dämpfen andere Wissenschaftler zu große Erwartungen an die jetzt veröffentlichten Studienergebnisse.
Weitere Studien nötig
Zwar klingen die Ergebnisse sehr vielversprechend, dennoch ist der Einsatz der Behandlung noch Jahre von einer routinemäßigen klinischen Anwendung entfernt. So ist bis jetzt noch vollkommen unklar, ob nach Beendigung der Therapie die Immunität beibehalten wird oder ob die Allergie stufenweise zurückkehrt.
Auch die Wissenschaftler erklärten, dass die Kinder wohl noch jahrelang Erdnussmehl zu sich nehmen müssen, damit der Effekt aufrechterhalten werden kann. Dennoch machen die Ergebnisse den britischen Wissenschaftlern Mut. Sie wollen die Behandlung in einer Klinik für Erdnussallergien vorstellen und die Studien fortführen. Veröffentlicht wurde die Studie im Fachmagazin „The Lancet“.
Verglichen mit anderen Lebensmitteln weisen ganz besonders Erdnüsse ein sehr hohes allergisches Potential auf. Die Ursache dafür ist, dass Erdnüsse eine Vielzahl von unterschiedlichen Allergenen besitzen. Symptome einer Allergie gegen Erdnüsse können sich bereits beim Kontakt mit sehr geringen Spuren (Im Bereich von wenigen Milligramm) des Allergens äußern. Bei besonders schweren Formen der Erdnussallergie reicht bereits Hautkontakt oder das Einatmen, wie es zum Beispiel im Flugzeug über die Klimaanlage leicht passieren kann.
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