Akademiker weisen eine höhere Rate von Hirntumor-Erkrankungen auf , als Menschen mit geringerer Bildung. Das ist die Erkenntnis einer Studie, die mehr als vier Millionen Menschen untersucht hat.
Tumore im Gehirn
Je höher der Bildungsgrad der Untersuchten, desto häufiger traten Gehirntumore auf. Zu dieser Feststellung kam eine Studie, die im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlicht wurde.
Die Studie wurde in Schweden durchgeführt und verfolgte vier Millionen Menschen über zwei Jahrzehnte mit. Dabei wurde zwischen drei verschiedenen Arten von Gehirntumoren unterschieden: Glioma, Meningioma und Akustikusneurinom. Die Häufigkeit dieser Arten von Tumoren wurde bei Menschen mit unterschiedlichen Bildungsniveaus untersucht.
Sich zu Tode lernen
Während die Ergebnisse zu den letzten beiden Tumorarten nicht so eindeutig waren, ließ sich jedoch unzweifelhaft feststellen:
Für Männer mit einem universitären Abschluss war die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Glioma-Tumor entwickeln, um 19% höher als bei Männern, die nur die Hauptschule besucht hatten.
Für Frauen stieg die Glioma-Gefahr bei einem universitären Abschluss um 23%. Die Meningioma Gefahr stieg um 16%.
Wie lässt sich das erklären? Führt die jahrelange Anstrengung des Gehirns zur Bildung von Tumoren?
Erklärung ungewiss
Während sich die Tatsachen nicht bestreiten lassen, wird über die Erklärung dieser unausgewogene Erscheinung von Hirntumoren gestritten. Die Autoren der Studie weisen auf eine mögliche Erklärung hin: Der Bildungsniveau eines Patienten beeinflusst seine Lebensführung und seine Angewohnheiten. Es sei durchaus möglich, dass gebildete Patienten die Symptome erkennen würden und sogleich ein Arzt aufsuchen. Dies könnte zu einer höheren Rate von Diagnosen, aber nicht unbedingt von Vorfällen, führen. Es sei möglich, dass ein Hirntumor bei Patienten mit niedrigem Bildungsniveau einfach nicht diagnostiziert worden seien.
Hirntumor: Höheres Risiko für Akademiker
Eine höhere Rate von Glioma-Tumoren bei Akademikern wurde als Tatsache nachgewiesen. Allerdings sind Hirntumore nicht nur Sache der Akademiker. Zwar mag die Idee reizend klingen, geistliche Anstrengung verursache einen Hirntumor. Die Studie stellte jedoch nur die Häufigkeit der Erkrankung bei Akademikern fest. Sie schiebt die Schuld an dem Tumor jedoch nicht dem Lernen zu.
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