Computertomografien (CT) sind bei Medizinern sehr beliebt, doch Patienten werden dabei einer hohen Strahlendosis ausgesetzt, die besonders bei Kindern zu Krebs führen kann. Daher ist eine fachliche Kompetenz bei CT- Untersuchungen unerlässlich, doch die Zahl der Kinderradiologen geht immer weiter zurück.
Bei Diagnosen und Verletzungen wird gern die Computertomographie eingesetzt. Doch dies ist nicht immer ganz ungefährlich, das betrifft besonders Kinder, wie jetzt eine aktuelle Studie aus den vereinigten Staaten vom Amerika herausfand. So kann die Computertomografie bei Kindern Krebserkrankungen verursachen.
Kinder reagieren sensibel auf Strahlung
Zwar ist die Computertomografie ein wichtiges Untersuchungsmittel bei Ärzten geworden, doch die Patienten werden dabei einer Strahlendosis ausgesetzt die 100 bis 500 Mal so hoch ist wie beim normalen Röntgen. Für Erwachsene stellt diese Strahlendosis keine großen Probleme da, bei Kindern jedoch schon.
So reagieren Kinder sehr sensibel auf Strahlung und das Risiko, dass sie an Krebs erkranken ist somit überdurchschnittlich hoch. Durch diese Untersuchung wird die Ursache der Erkrankung sehr früh gelegt, dass sich der Krebs über einen langen Zeitraum ungehindert entwickeln kann.
Viele Untersuchungen nur noch durch Computertomografie
In dem amerikanischen Fachjournal „Jama Pediatrics“ berichten amerikanische Wissenschaftler von Computertomografien, die bei tausenden Kindern Krebs verursacht hätten. So sind die CT- Untersuchungen zwischen 1996 – 2005 bei Kindern bis fünf Jahren um 100 Prozent angewachsen. Bei Kindern zwischen fünf und 14 Jahren stiegen die CT- Untersuchungen sogar um 300 Prozent.
Grund dafür ist, dass in den USA viele Untersuchungen immer noch mit der Computertomografie durchgeführt werden, wie zum Beispiel bei Verdacht einer Blinddarmentzündung. In Deutschland gibt es das nicht, hier wird auf Ultraschall und Blinddarmdiagnostik vertraut. In Deutschland werden zudem auch nicht so oft CT- Untersuchungen angeordnet. In Deutschland gibt es Referenzwerte und zudem muss der behandelnde Arzt Risiko und Nutzen abwägen.
Auch in Deutschland mehr CT- Untersuchungen
Aber trotzdem wird auch in Deutschland immer häufiger auf diese Untersuchungsmetode gesetzt, weil sie sehr gute Bilder liefert und viel Zeit spart und das auch bei Kindern. Deshalb sollten auch in Deutschland die Richtlinien der US- Forscher gelten: Die Strahlendosis muss herab gesetzt werden und den Gegebenheiten der Kinder angepasst werden.
Allein dadurch könnten 43 Prozent der Krebsfälle vermieden werden, so die Wissenschaftler in ihrem Bericht. Zudem könnten viele Untersuchungen durch Ultraschall und durch die Magnetresonanztomographie (MRT) ersetzt werden. Aktuellen Schätzungen zufolge entsteht pro 300 – 390 CT- Untersuchungen des Beckens oder Bauches ein Tumor. Ähnlich verhält es sich bei der Brust oder Wirbelsäule.
Immer weniger Kinderradiologen
Das CT- Untersuchungen bei Kindern Krebs fördern ist in Deutschland schon seit Jahren bekannt, seitdem werden CT- Untersuchungen bei Kindern auch wesentlich seltener eingesetzt. Allerdings ist der Einsatz der Computertomografie manchmal unerlässlich. Zum Beispiel nach einem Unfall mit schweren Verletzungen, Blutungen und Knochenbrüchen. Hier ist eine schnelle Diagnose äußerst wichtig, die nur die Computertomografie liefern kann.
Zudem gibt es keine Alternative bei schweren Erkrankungen der Lunge. Allerdings sollten dabei die Strahlenwerte exakt angepasst werden, damit der junge Patient nicht zu Schaden kommt. Hierbei ist eine fachliche Kompetenz unerlässlich. Ein großes Problem: In Deutschland und Europa geht die Zahl der Kinderradiologen immer weiter zurück.
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